Echtes erfrischendes Kaspertheater

Von einem politischen Kaspertheater kann man gegenwärtig wahrlich nicht sprechen, weil dies das „Kaspertheaterspielen“ herabwürdigen würde, wenn auch viele herumkaspern statt ernsthaft ihre Arbeit zu verrichten.

Ganz anders war mein heutiges Erlebnis:
Zu einem Geburtstag in der Familie durfte ich meine fahrbare Bühne aufstellen und schließlich für Kinder nebst deren Eltern und andere Gäste spielen.

Mein geliebter Kasper (Dresdner Handspielpuppe) eröffnete.
Der schwarze Hund „Struppi“ läutete danach das Spiel ein.
Nun agierten auf der Bühne „Hänsel und Gretel“ zusammen mit deren Oma und Opa.
Obwohl ich mit 32min etwas über die maximal anzustrebenden 25min gelegen hatte, waren alle Kinder fest auf ihren Plätzen und voll dabei geblieben, hatten mitgefiebert mit dem Geschehen und mit helfenden Rufen das Spiel komplettiert.

Applaus aller Zuschauer belohnte die Akteure und mich wieder und führten zum Fazit:
Es ist immer wieder eine riesige Freude, für und vor Kindern Kaspertheater zu spielen!

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Teufel und Krokodil sowie die Hexe waren nicht mit von der Partie, weil die Kinder noch zu jung waren, um diese Figuren verstehen und verkraften zu können.
Hänsel und Gretel waren die Kindernamen, weil sie in den Köpfen der Kinder durch Grimms Märchen bekannt sind und somit einen hohen Erinnerungswert haben.
Diese beiden Namen ins Spiel zu bringen, gibt die Möglichkeit, ihrer Märchenerlebnisgeschichte einen normalen Kinder-Alltag hinzuzusetzen.

Inhaltlich wurde im Vorgespräch gewünscht, Streitereien zwischen Kindern um Spielzeug zu thematisieren. Das setzte ich um, führte dazu, dass Gretel in den Finger geschnitten wurde beim Streit um eine Bastelschere und so leider der Oma beim Torte herstellen nicht zur Seite stehen konnte. Diese sollte dem Geburtstagskind des Tages geschenkt werden.
Doch Oma wusste einen Ausweg. So konnte dem Geburtstagskind ein kleines Blumengeschenk von Hänsel und Opa überreicht werden. Der Opa vertrat dabei Gretel, deren Fingerverletzung ein mit Tragen nicht ermöglichte.

Nach dem Spiel bedankten sich die Eltern. Ja, ich wurde sogar angesprochen, bei einem anderen Geburtstag erneut zu spielen.
Auf der Heimfahrt freute ich mich noch immer, für und mit Kindern zusammen eine Geschichte gespielt zu haben. Sie mochten es wie ich auch.
Und als ich meinen Kasper daheim wieder auf seinen Regal-Platz setzte, strahlte er mich an, war ihm die Kasperpuppenfreude ins Gesicht geschrieben.

( Wem diese Schilderung sowie meine Sicht einfach nur zu belächeln ist, dem empfehle ich ein Zusammentreffen mit Kindern und ein Zuhören beim Erzählen ihrer Wünsche und Geschichten. Dann wird verständlich, weshalb ich ein Kaspertheater so wertvoll und freudebereitend sehe sowie ganz ernst nehme im Umgang mit Kindern. )

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum

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