Jugendgerichtshilfe
Sie arbeitete aus Berufung für die Jugend / (01)
Mit der Wende hatten die „neuen Bundesländer“ ein neues Jugendhilfegesetz, welches sie einerseits sehr herausforderte aber andererseits aufgrund langjähriger Berufserfahrung auch wieder leicht umzusetzen war.
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Da fällt mir eine Begebenheit ein:
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Wir waren nach Ichtershausen gefahren. Sie wollte einen „ihrer straffälligen Jugendlichen“ besuchen. Als wir aus dem Auto stiegen kamen sieben Menschen nebeneinander gehend um die Hausecke – wie es Soldaten kaum besser machen könnten.
In der Mitte offensichtlich die Mutter zwischen den unterschiedlich Jugendlichen.
Mein Erstaunen quittierte sie mit einem Lächeln, grüßte dann diese Menschenreihe, wurde auch von allen freundlich zurück gegrüßt. Dann meinte sie, dass diese Familie ihr sehr bekannt sei und dort immer mal einen aus der Familie besuchten, der gerade mal wieder einsitzen durfte. Das würde sich immer ändern. Das gegenwärtig sitzende Familienmitglied sei aber bereits schon länger in dieser JVA.
Beeindruckend, was man so erleben kann und wie eine etwa 7-köpfige Menschenreihe auf mich wirkte.
Einige Wochen später waren wir wieder in Ichtershausen, besuchte sie einen anderen Jugendlichen und erklärte mir, dass sie auch den Auftrag habe, einen (anderen) der gesehenen Familie zu grüßen und ihm mitzuteilen, dass die Familie gegenwärtig nicht kommen könne.
Klar, dass dieser kleine zusätzliche „Auftrag“ durch sie mit erledigt wurde.
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Jugendgerichtshelferin aus Berufung
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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