Gemeinsam dem Müll eine Abfuhr erteilen
„Auf, lasst uns von Tonne zu Tonne eilen, wir wollen dem Müll eine Abfuhr erteilen“ - so brachte Komiker Heinz Erhard ein schwieriges Thema einmal locker, flockig rüber. Wenn sich gleich vier Bürgermeister zusammensetzen, hecken sie bestimmt etwas aus. Die Bürgermeister von Alpen, Moers, Sonsbeck und Xanten wollen die Müllabfuhr in eigene Hände nehmen. Nicht, dass sich jetzt Thomas Ahls, Norbert Ballhaus, Leo Giesbers und Christian Strunk persönlich die Hände schmutzig machen wollten: Sie schlagen ihren Räten vor einen Zweckverband zu gründen, der sich dann ab dem 1. Januar 2013 in den vier Kommunen um den Abfall kümmern soll.
Grund: In Alpen, Sonsbeck und Xanten laufen Ende des Jahre die Verträge mit dem bisherigen privaten Dienstleister aus. Der europaweiten Ausschreibung sehen die Bürgermeister mit Sorge entgegen. Also setzte man sich mit der ENNI Stadt & Service Niederrhein - einer Tochtergesellschaft der Stadt Moers, zusammen. Das Konstrukt, das den Stadtoberhäuptern sowie dem ENNI-Vorstandsvorsitzenden Stefan Krämer und Vorstandsmitglied Simon Ulrich Goerge vorschwebt, soll zu einer klassischen „win-win-Situation“ für alle Beteiligten führen. Belegschaft und Verwaltungsrat von ENNI begrüßen, laut Norbert Ballhaus und Stefan Krämer, ausdrücklich die Pläne, weil der Verband wirtschaftlich große Vorteile biete und 13 zusätzliche Stellen geschaffen werden sollen. Dabei würden die Tarife des öffentlichen Dienstes übernommen.
Christian Strunk: „Für die Bürger ändert sich im Prinzip nichts, außer dass die grünen Fahrzeuge, dann orange sind.“ Auf „Gebührenstabilität“ als Folge der Abfall-Partnerschaft verweisen alle Bürgermeister. Leo Giesbers geht gar davon aus, dass die Kosten für das Einsammeln und den Transport der Mülltonen, die allerdings lediglich ein Viertel der gesamten Abfallgebühr ausmacht, bis zu zehn Prozent sinken könnte.
Übereinstimmend betonen die vier Bürgermeister, dass im Zweckverband der kommunale Einfluss auf die Entsorgung gestärkt würde.
Die Zeitpläne sind ehrgeizig: Das Vorhaben wird jetzt in den Fachausschüssen diskutiert, bevor dann der Alpener Rat am 28. Juni, der Sonsbecker Rat am 3. Juli sowie die Räte in Xanten und Moers am 4. Juli eine endgültige Entscheidung treffen.
Autor:Christoph Pries aus Xanten |
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