Bildung
Digitalisierung erübrigt eigenes Denken
Die Digitalisierung in den Schulen erleichtert es den Schülern, sich schneller in Themen hineinzubegeben und die Vielfalt des Internets zu nutzen.
Gerade in Mathematik kann man z.B. Darstellungen von Quadern oder Zylindern und Kegeln bildhaft geboten bekommen. Das unterstützt die Vorstellungskraft der Schüler.
Wie steht es aber um die Entwicklung des eigenen Denkens und der Übung von Lösungswegen, um nach der Schulzeit für anstehende Lebensprobleme Lösungen zu finden?
Gerade bei Nachhilfeschülern stelle ich immer wieder fest, dass sie zwar ihr Notebook und Handy wunderbar bedienen und nutzen können, dabei aber oft nur eingeübte Tastenkombinationen bedienen – ohne dabei zu wissen, wie es zur Lösung kommt.
Spricht man sie nach den Lösungswegen an, können sie diese nicht benennen. Fehlt ihnen das Notebook und das Handy, sind sie mitunter nicht in der Lage, die einfachsten Aufgaben zu lösen!
Für „4 mal 7“ habe ich 3 Minuten gewartet, bis zögerlich die falsche Antwort „24 oder ?“ kam!
Auch werden lieber mehrere Formeln gelernt, weil man eine Formelumstellung nicht kann – nicht geübt hat.
Hinzu kommt, dass es nicht üblich ist und auch kaum geprobt wird, ein gefundenes Ergebnis zu hinterfragen oder gar einen Fehler im Lösungsweg zu suchen.
Der Rechner zeigt ein Ergebnis und das muss ja richtig sein. Hat man sich vielleicht vertippt? Kann das Ergebnis doch falsch sein, auch wenn der Nachbar gleiches raushat?
Das Mitdenken wird geringer. Man verlässt sich auf die wunderbaren Hilfsmittel.
Da ist es nicht verwunderlich, wenn Schüler allein schon die Bruchrechnung nicht beherrschen.
So kann die Digitalisierung das Denken abstumpfen und Wissensmangel schaffen!
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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