Im Abschied das Gelebte würdigen
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Nicht zum ersten Mal bewunderte ich die Kunst der Gärtner und Floristen. Immer wieder frage ich mich woher sie die Ideen nehmen für Beete und Anlagen (Beispiel die ega) und für Gestecke und Gebinde.
Da entsteht fast nebenbei ein Strauß, gehen die Hände in Leichtigkeit mit Blumen und Gräsern um, sieht man ein frohes Lächeln, wenn das kleine wie auch große Werk gelungen ist, spürt man die hineingeflochtene Liebe zu den Pflanzen und den Beruf.
Heute waren wir wieder zu Mutti unterwegs, um ihr – wie ich es immer gern tue – eine rote Rose auf ihre Grabplatte des Baumgrabes zu legen.
Bei „Werner-Blumen“ am Hauptfriedhof fiel uns sofort ein Kranz auf, der ganz und gar anders war, als er „normalerweise“ gebunden ist: Fröhlichkeit, Lebensfreude, Farbenvielfalt umgaben die Sonnenblumen – und alles strahlte uns an!
Dieser Kranz kann nur ein Grab dessen schmücken, für dessen Lebensfreude und reichhaltige Gabe seines ICH sich die Hinterbliebenen auf diese Weise bedanken möchten.
Mit diesem Kranz verbschiedet man sich nicht sondern behält den Verstorbenen im Kreis der Lebenden.
Als wir von Muttis Ruhestätte zurückkamen und „Werner-Blumen“ noch geöffnet hatten, lenkte ich meine Schritte wie selbstverständlich in dieses Geschäft, um jenen Kranz der lebensfrohen Verbindung zum Tod zu fotografieren.
Diese Gefühle weiterzugeben, an meiner Freude teilhaben zu lassen, schrieb ich diesen Beitrag.
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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