Wo sich Kinder wohlfühlen und unbeschwert miteinander spielen können
Ein Wald zum Entschleunigen

Carlo Ridder, Hellena Ahls, Christina Jochem und Katja Larisch freuen sich darüber, dass der Alpener Waldkindergarten ab 1. November richtig durchstarten kann. | Foto: CP
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  • Carlo Ridder, Hellena Ahls, Christina Jochem und Katja Larisch freuen sich darüber, dass der Alpener Waldkindergarten ab 1. November richtig durchstarten kann.
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Seit gut einem Jahr werden in dem Wald bei Alpen Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren von Erzieher Carlo Ridder und Tagesmutter Katja Larisch betreut. Am 1. November startet, so hoffen die Verantwortlichen, der Waldkindergarten richtig durch.

Von Christoph Pries

Alpen. Dank Beharrlichkeit und viel Unterstützung geht das Vorhaben jetzt in eine positive Zukunft. Ob Genehmigungsverfahren, oder das passende Grundstück für die Kinderbetreuung in der freien Natur - jetzt scheint sich alles für den engagierten Verein Waldkindergarten, um den Vorsitzenden Carlo Ridder, zum Guten zu wenden.
Der erste Waldkindergarten in den Kreisen Wesel und Kleve steht in den Startlöchern. Die schriftliche Zusage vom Kreisjugendamt und weiteren, am Genehmigungsverfahren beteiligten Behörden, wird täglich erwartet. "Bis dahin war es aber ein langer Weg", wie Carlo Ridder unumwunden einräumt. "Gesetze müssen eingehalten werden, und das Wohl der Kinder steht über allem anderen."

Frühstück mit Tieren

Morgens um 8 Uhr, wenn die Kinder in den Wald gebracht werden, sind Maulwurf und Kaninchen natürlich schon auf den Beinen. Die Tiere des Waldes lassen sich aber dennoch nicht groß von den kleinen Zweibeinern stören. In unmittelbarer Nachbarschaft übernachten Rehe und selbst Fuchs und Dachs schnüffeln mal vorbei. Max weiß auch schon ganz genau was da im Wald fliegt: "Flugzeuge". Wobei Carlo Ridder eher Kleiber, Buntspecht oder den Bussard meinte, der, auf der Jagd nach kleinen Nagern, ebenfalls gerne mal vorbeischaut.
Wenn alle Kinder an Bord sind, wird im obligatorischen Morgenkreis erzählt. Danach gibt es Frühstück und dann wird nach Herzenslust gespielt. Praktikantin Christina Jochem lacht: "Da wird der Baumstumpf schon mal zum Raumschiff". Die Fantasie der Kinder kennt einfach keine Grenzen. Auch Frederik, der Sohn von Hellena Ahls, wuselt durch das Unterholz. Die Veenerin, die sich im Vorstand des Waldindergartenvereins engagiert, hat klare Vorstellungen: "Ich finde eine unbeschwerte Kindheit wichtig. Im Wald bekommen die Kinder die Möglichkeit zum Entschleunigen. Es gibt Natur, statt piepsendem und blinkendem Plastik."
Katja Larisch ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass es bestimmte Regeln gibt, die die Kinder im Umgang miteinander einhalten. "Sie tragen Verantwortung füreinander und helfen sich gegenseitig." Die Kinder haben sich in den Waldstück ihre eigene Welt geschaffen mit Kletterbaum, einer Räuberhöhle, einem Waldsofa und -sessel, einer Matschgrube oder einem Sandberg, der als Bauernhof dient.
Aber selbst das Paradies wird nach irdischen Regeln geführt. Wie in jedem "Indoor-Kindergarten" gibt es die Pflicht bestimmte Fähigkeiten zu fördern. Schließlich kommen die Kleinen irgendwann in die Schule. Und dann sind auch Fähigkeiten wie Lesen oder Rechnen gefragt.
Die Erfahrungen nach einem Jahr sprechen, nach Ansicht der Verantwortlichen, für das Konzept des Waldkindergartens. Und auch das Wetter ist kein Thema. Bei Regen ziehen die Kleinen entsprechende Kleidung an und im Winter zieht man sich, wenn es gar nicht anders geht, in einen Bauwagen, der bis zum 1. November aufgestellt wird, zurück.
Auf gewisse zivilisatorische Errungenschaften muss dennoch nicht verzichtet werden. Es gibt einen Kanalanschluss und fließendes Wasser. Kleine und große Geschäfte können so hygienisch und umweltschonend verrichtet werden.

Hintergrund

Insgesamt 20 Kinder werden in dem Waldstück bei Alpen ab dem 1. November von vier pädagogischen Fachkräften betreut.
Zwei Plätze sind noch zu vergeben.
Wer sein Kind in den Waldkindergarten geben möchte, kann sich bei Jennifer Meurer vom Waldkindergartenverein unter "info@waldkindergarten-alpen.de oder telefonisch unter: 0160/96860689 melden. 

 Frederik ist vier Jahre alt und spielt hier gerade mit Katja Larisch.

Autor:

Lokalkompass Xanten aus Xanten

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