Erhöhung der Beiträge stopft Löcher im Etat
Elternbeiträge für OGS viel zu hoch
Bereits in seiner ersten Sitzung nach der Kommunalwahl hatte der Jugend-, Sport-, Schul- undKulturausschuss im November über die Anpassung der Elternbeiträge in den Grundschulen zum Schuljahr 2021/2022 beraten. Mit den Stimmen der CDU wurde eine Gebührenerhöhung durchgesetzt und die Beträge für die offene Ganztagsbetreuung nahezu verdoppelt. „Wir haben bereits in der Sitzung deutlich darauf hingewiesen“, so FDP-Fraktionschef Thomas Hommen, „dass das das negative Folgen auf die Anmeldezahlen haben wird“.
Nachricht sorgte für Aufregung
Am vergangenen Mittwoch sorgte nun eine Nachricht der Schulleitung der Wilhelm-Koppers-Schule Menzelen-Veen für große Aufregung bei den Eltern.
Mitgeteilt wurde, dass die Anmeldezahlen zur OGS an den beiden Standorten Menzelen und Veen zu niedrig seien und „dass die OGS nicht weiter angeboten werden kann“. Dann erfolgte der dringende Appell, Anmeldungen noch bis zum 31. März vorzunehmen, wenn „im nächsten Jahr Bedarf“ bestünde.
„Ich bin stinksauer!“, gesteht der Alpener Fraktions-Vize Michael Weis und fährt fort:
„In der Diskussion im Rat habe ich persönlich darauf hingewiesen, dass Eltern auf die OGS angewiesen sind, um vernünftig arbeiten gehen zu können. Diese Menschen zahlen bereits die weltweit höchsten Steuern, höchsten Sozialabgaben und Dank einer von der CDU verkorksten Energiewende auch die höchsten Energiepreise. Die nun viel teurer gewordene Betreuung im offenen Ganztag kann manch einer in diesen schwierigen Zeiten schlichtweg nicht mehr zahlen. Kurzum: Menschen können nicht mehr zur Arbeit gehen, weil die CDU allerorten ihre Finanzen nicht mehr im Griff hat!“
Kinder vor TV parken?
Matthias Evers, Unternehmer aus Menzelen, zuletzt Kreistagskandidat für die Liberalen und selbst dreifacher Vater: „Ich finde es erschreckend, dass die OGS vielleicht nicht mehr angeboten wird. Aber die finanzielle Belastung für die Eltern wurde fast verdoppelt, so dass ich verstehen kann, wenn die Kinder nicht mehr angemeldet werden. Besonders besorgniserregend ist es für die Kinder, die zu Hause nicht die Förderung oder Unterstützung der Eltern erhalten, die wünschenswert und notwendig wäre. Dann setzen die Eltern die Kinder lieber nach der Schule vor dem Fernseher, wenn Sie nicht für das Betreuungsgeld aufkommen können aber trotzdem arbeiten müssen. Die OGS erlebte in den letzten Jahren einen großen Ansturm und wurde immer deutlich erweitert. Daraus kann man doch den Schluss ziehen, dass viele Eltern durch die Erhöhung der Kosten davor zurückschrecken ihre Kinder zur OGS anzumelden. Zudem können Eltern gerade froh sein, wenn Arbeitgeber alle Arbeitsplätze erhalten können und nicht wie manche Großkonzerne z. B. im Einzelhandel den Müttern kündigt.“
Mit dieser Meinung steht er laut Monika Knüppel, vierfache Mutter und liberales Mitglied im Schulausschuss stellvertretend für die Meinung vieler Eltern in Menzelen.
Knüppel:
„Da es vom Land zusätzliche Gelder für den Ausbau der OGS gibt (Alpen erhält 99.800 EUR), ist es umso unverständlicher, dass es in Menzelen und Veen aufgrund von geringen Anmeldezahlen keine OGS geben soll. Es darf in der heutigen Zeit nicht sein, das Eltern aufgrund einer Anhebung der Elternbeiträge auf eine OGS verzichten müssen, weil es für eine Vielzahl von Eltern existenziell wichtig ist.“
Hommen abschließend: „Diese Gebührenerhöhung stopft notdürftig Löcher im von der CDU bestimmten Gemeindehaushalt. Seit Jahren weisen wir auf diesen Missstand hin. Nun schadet er unseren Kindern und unseren Familien direkt. Diese Gebührenerhöhung ist schnellstens rückgängig zu machen!“.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.