Zweideutige Worte
Zweideutige Worte
Zu einem schwarzen Kater sprach die Henne:
„Drei Tag‘ schon ist mein lieber Mann verschwunden!
Wer weiß, welch Ende er gefunden!
Ich wird‘ nicht mehr ruhig, bis ich’s kenne.“
Der Kater wusste, was zu tun.
Er lief zur Küche, wo im blanken Topf
Der Hahn schon schmorte (wenn auch ohne Kopf) -
Dann kehrte er zurück und sprach zum Huhn:
„Im Saale des historischen Heldentums
Thront er! Sein Tod war eines Heldenlebens
Siegel! Er schmort in einem blanken Kupfertiegel,
Umgeben von Tomatenmark des Ruhmes!
Auch wenn sie ihm beim Eintritt in den Saal
den Hals umdrehten, starb er als ein Streiter
Für des Gedankens Freiheit! Wegbereiter
Und Opfer für das Ideal!
Der Koch der wachte, dass er nicht anbrannte,
Persönlich wünscht‘ mir zu erklären:
Man wird durch ein Bankett den großen Toten ehren,
Die Trauerrede hält der Herr Gesandte! Selbst, der Kater,
ich werde Sorge tragen, dass man die Knochen sammelt…“
Die Witwe, sehr bewegt, vermochte nichts zu sagen und
hat nur „Dank!“ gestammelt.
Autor:Almuth von Huelsen aus Alpen |
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