gotha live

Meine Liebe zu "Gotha" - Blinden nahebringen

Die Coronazeit ist Geschichte. Da nahm es nicht Wunder, dass ich gefragt wurde, ob ich 2023 wieder einen Vortrag vor Blinden und Sehschwachen halten wolle. Natürlich wollte ich und sagte zu.

Einige Vortragsabende hatte ich ja schon gegeben. Es waren stets wunderbare Momente, zu sehen, wie die Teilnehmer alles aufnahmen und in ihre Bildvorstellungen umwandelten. Das allein ist Motivation, gerade diesen Besuchern etwas zu geben, womit sie ein bissel mehr von dem erfahren können, was ja sonst an ihnen vorüber geht.

Wie im Jahre 2012 wollte ich noch einmal „Mein Gotha“ in den Mittelpunkt stellen. Die Liebe zu meiner Heimatstadt und die Weitergabe meines Wissens und erlebter Erfahrungen waren der Motor meines Anliegens.
Doch bei aller Vorbereitung stand ich schließlich vor dem Problem: Wie erkläre ich Gesehenes den Menschen, dass sie sich aus meinen Worten ein Bild machen und gar meine Begeisterung verstehen können?

Gestern war der Tag, an dem ich wieder im Hotel „Der Lindenhof“ meinen Vortrag halten durfte. Als die Blinden und Sehschwachen kamen und mich alle freundlich wie erwartungsvoll begrüßten stieg mein Lampenfieber – bis ich die ersten Worte gesprochen, alle begrüßt und die Musik des „Zwischenspiels aus dem Goldenen Pavillon“ begonnen hatte.

Nun schilderte ich ihnen die Lage Gothas wie ein Eis am Stiel. So erscheint es einem, wenn man den englischen Garten, das Herzogliche Museum, den Rosengarten, das Schloss Friedenstein aufeinanderstapelt und sich den Schokoladenüberzug als die Stadt vorstellt, welche dies alles umgibt.
Nun ging es zu den Dingen über, welche erwähnenswert sind und mitunter Gothas Erst- und Einmaligkeiten belegen.

Den Leinakanal erwähnte ich einmal im Zusammenhang mit der herrlichen Wasserkunst zwischen Schloss Friedenstein und dem oberen Hauptmarkt, wie auch wegen des Aquäduktes - siehe erstes Bild -, welcher das Wasser des Leinakanals über die früheren Eisenbahnschienen  führte. Interessant ist freilich, dass der nun Leinakanal nach dem Aquädukt aufhört, sich daran anschließend die elektrifizierten Eisenbahngleise verlaufen und er dann erst wieder schier aus dem Nichts aus der Erde kommt und nach Gotha weiter fließt. Eine Rohrlegung unter den Schienen macht das möglich!

Die Schulbildung sowie die Schulpflicht für Mädchen und Jungen als Vorreiter in Deutschland sowie die Bildung des „Deutschen Schützenbundes“ in Gotha waren ebenso Thema, wie die „Gothaer Feuerversicherung“ und weiter nennenswerte Besonderheiten Gothas.

Am abschließenden Applaus konnte ich erkennen, dass ich wohl doch meine bildhaften Schilderungen gut vermitteln konnte. Auch konnte ich den Sehbehinderten eine kleine Freude mit einer Fotofolge machen, was mich wiederum besonders freute!
Umd im September des Jahres 2024 werde ich einen weiteren Vortrag geben dürfen.
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Meine bisherigen Beiträge der letzten Jahre für Blinde und Sehschwache:

2019 ### Operettenmelodien begeisterten Blinde und Sehschwache

2016 ### Intrumentenvielfalt – bekannt und auch ungewohnt – für Blinde und Sehschwache gespielt
2016 ### Als Sehender das Hören neu entdecken – Vorbereitung einer Veranstaltung für Blinde und Sehbehinderte
2016 ###Sommerfest der Blinden und Sehbehinderten in Gothas „Klub Galletti“ (Volkssolidarität)

2014 ### Mein „Musikalisches LiteraturCAFÉ“ wird bereits Blinden und Sehbehinderten vorher präsentiert
2014 ### Frühlingslieder und (m)ein Herzensangebot für Sehbehinderte und Blinde in Georgenthal

2012 ### Sie sehen mit dem Herzen – mein Vortrag bei Blinden
2012 ### Wie erkläre ich Blinden „Gotha“?