Ferien
Mein Kinderferienlager : Zillbach

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Rückblickend habe ich in meiner Jugend zahlreiche Kinderferienlager erlebt und teilweise sogar mitgestalten können. Jedes Jahr freute ich mich deshalb auf die Sommerferien.
Gern möchte ich weitere Erinnerungen zeigen.

Nahe Schmalkalden liegt der kleine Ort „Zillbach“
in der Rhön. Allein die Anreise war ein besonderes Erlebnis. Mit einem LKW der Polizei für Transport von Mannschaften wurden wir nach Zillbach gefahren. Fast hätte ich nicht mit ins Ferienlager fahren können, da mein linker Arm bandagiert war, ich wieder einmal einen Bruch ausheilen musste. Doch drängelte ich derart, dass ich doch mitdurfte. Zum Trost durfte ich von zwischen Fahrer und Beifahrer sitzen und genoss die Fahrt somit doppelt.

Das Ferienlager war, wenn ich mich richtig erinnere, in einem Ferienobjekt der Bereitschaftspolizei – wie in einem kleinen Schloss.
Gern wären wir „Großen“ mal in den Ort gegangen, wollten die dortigen Mädchen kennen lernen. Doch das einzige Tor des Ferienobjektes war stets bewacht – ging also so nicht.
Gleich in den ersten Tagen entdeckte ich eine Art Scheune, welche ein Plumpsklo mit 10 Sitzen war. Es musste schon lange nicht mehr benutzt worden sein, weil der Boden unter den Sitzen sehr fest war. Dort entdeckte ich ein lockeres Brett in der Rückwand. Damit war ein „Ausflug“ in den Ort möglich, nutzten wir ihn auch einige Male.

Im Rundfunk gab es gerade eine große Sammelaktion von Altpapier und Gläsern. Eine kleine Figur lobte fleißige Sammler und Gruppen. Da kam mir die Idee!
Ich bastelte aus Papier diese Figur, heftete sie an eine lange Schnur und hing sie hinter die Gardine im Essraum. Während des Frühstücks, ließ ich sie langsam herunter, bis man sie entdeckt hatte und zog sie schnell wieder hoch. Es gab Aufregung. Zwei Tage konnte ich das tun. Dann musste ich die Figur wegnehmen, um nicht mit meiner Idee aufzufliegen.

Schon hatte ich eine weitere Bastelidee. Auf einem Tablett gestaltete ich zwei Seiten. Während auf der einen Kanonen und Soldaten eine militärische Bedrohung darstellten, stand auf der anderen Seite ein Bauernhof. Diesen Bauernhof hatte ich aus einem Zeichenblatt als ein einziges Teil herausgeschnitten. Gefaltet und zusammengeklebt entstand der Hof mit einem Haus, einer Scheune, einer Außentoilette und alles verbunden mit einer Mauer. Alles aus einem Stück bedurfte einiger Versuche.

Ein Ferienhöhepunkt war der Besuch der Feuerwehr. Im Hof des Ferienobjekt wurde eine Feuerstelle aufgebaut und wir Kinder durften uns versuchen, mittels eines Wasserstrahls diese zu löschen. Die Kraft des Wasserschlauchs war derart groß, dass er immer von drei Kindern gehalten werden musste. Dazu kam noch, das Ziel mit dem Strahl zu treffen. Es war ein tolles Erlebnis.

Das Größte dieses Ferienlagers war aber das Geländespiel!
Da ich mit meinem bandagierten Arm nicht direkt mitmachen konnte, durfte ich mit zwei Polizisten zusammen die Vorbereitungen gestalten, das Gelände einteilen.
Zwei Gruppen sollten an einem nur ihnen bekannten Ort ihre Gruppenfahne vergraben. Ab einer Uhrzeit sollten die Gruppen die Fahne der jeweils anderen suchen und erobern.
Jedes Kind hatte ein Band um den Oberarm. Am Ende wurde gezählt, wie viele Kinder unentdeckt geblieben waren und ihr Armband noch hatten.
Diese Geländespielorganisation war ganz toll und für mich eine Vorgabe eigener Geländespiele, welche ich in meinem Leben später selbst organisierte und durchführte.

Neben vielen weiteren kleinen Erlebnissen möchte ich nur noch benennen, dass wir einige male zum Baden gefahren wurden. Wieder durfte ich neben dem LKW-Fahrer sitzen. Da ich mit meiner Armbandage nicht mit baden gehen konnte/sollte, durfte ich beim LKW bleiben und mit dem Fahrer zusammen einzelne Dinge prüfen oder saubermachen – sehr interessant.

Meine Armbandage hatte reichlich gelitten unter all dem, was ich in diesen Ferien mitgemacht hatte. So habe ich ihn vor der Heimreise mit einer ganz sauberen Binde überzogen, damit die Eltern nicht erschrecken würden.

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Zu allen Beiträgen des Themas gelangt man über:
           „Meine Kinderferienlager“

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum

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