Ehemalige Eisenwerke Böhmer Witten
Stadt und Eigentümer legen Entwicklungsschritte fest
Zum Ende des vergangenen Jahres 2022 ist der Industriestandort Eisenwerke Böhmer in Witten mit einer Fläche von über 40.000 Quadratmetern zwischen der Annenstraße und der Westfalenstraße brachgefallen.
Hintergrund: Das Gussstahlwerk an der Annenstraße mit einer fast hundertjährigen Tradition befand sich in den vergangenen Jahren zunehmend unter einem wirtschaftlich herausfordernden Marktumfeld und schwierigen Produktionsbedingungen. Nachdem kein Investor für die Fortführung des Betriebes gefunden werden konnte, musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Der Produktionsbetrieb wurde am 31. Dezember 2022 eingestellt.
Folgenutzung
Einer Planung und Umsetzung von Folgenutzungen auf der Fläche stehen aber keine insolvenzrechtlichen Hürden im Weg. Durch die Betriebsschließung eröffnet sich die Chance einer Neustrukturierung und städtebaulichen Aufwertung des Areals. Eine hohe Nachfrage besteht im gesamten Stadtgebiet für Gewerbeflächen und Wohnbauflächen. Anfang 2022 ist die Eigentümerfamilie mit ihren Überlegungen zur Nachnutzung der Fläche an die Stadt Witten herangetreten. Sie verfolgt die Idee, das ehemalige Werksgelände zukünftig mit einer Mischung aus Wohnen und Gewerbe zu nutzen. In diesem Sinne hat sich die Stadt Witten mit der Eigentümerfamilie auf ein Qualifizierungsverfahren zur Entwicklung eines qualitätvollen städtebaulichen Konzeptes verständigt. Dabei sollen drei Planungsbüros parallel beauftragt werden: Das Qualifizierungsverfahren soll im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes über die Fläche des Produktionsbetriebes hinaus auch Empfehlungen für die Entwicklung des etwa 12 Hektar großen Straßenkarrees Westfalenstraße, Erlenweg, Annenstraße und Am Stadion beinhalten. Dieses Qualifizierungsverfahren ist am Donnerstag, 2. Februar, mit breiter Mehrheit vom Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima beschlossen worden.
Drei parallele Entwürfe
Der Bearbeitungszeitraum für die drei Planungsbüros ist für März und April 2023 vorgesehen. Das Ergebnis der Parallelbeauftragung soll im Anschluss daran voraussichtlich im Mai von einer aus Vertretern der Politik, der Verwaltung, fachkundigen Sachverständigen und der Eigentümerfamilie besetzten Jury geprüft und bewertet werden. Das so erarbeitete städtebauliche Konzept wird dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima vorgelegt und soll das Leitbild für die zukünftige Entwicklung der Fläche und ihres Umfeldes bilden und die Grundlage für das erforderliche Planungsrecht und gegebenenfalls die Aufstellung eines Bebauungsplans darstellen.
Autor:Lokalkompass Witten aus Witten |
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