Projekt „Schüler leiten eine Station“
Auszubildende leiten die Geriatrie Witten

Alle Beteiligten des Projektes waren rundum zufrieden. | Foto: EvK
  • Alle Beteiligten des Projektes waren rundum zufrieden.
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„Wir sind richtig stolz auf euch,“ lobten Andrea Schulte, stellvertretende Pflegedienstleiterin im Evangelischen Krankenhaus Witten und ihre Kollegen die Auszubildenden der Pflegefachschule.

Zehn von ihnen waren im Rahmen des Projektes „Schüler leiten eine Station“ zwei Wochen lang in die Rolle der examinierten Pflegefachkräfte geschlüpft: Auf der geriatrischen Station übernahmen sie das Kommando – und damit eigenverantwortlich sämtliche Tätigkeiten, die im Stationsalltag anfallen.
Die Überraschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben, als die Auszubildenden von ihrer verantwortungsvollen Aufgabe erfahren hatten. Sie sollen nicht nur selbstständig die Patienten versorgen, sondern auch die Stationsleitung übernehmen sowie weitere anfallende Aufgaben im Stationsablauf erledigen, die sonst den examinierten Pflegekräften vorbehalten sind. Doch schnell wich die anfängliche Schüchternheit einer freudigen Aufregung. Schließlich ist es genau das, worauf sie seit Beginn ihrer Ausbildung hinarbeiten. „Mit einer Engelsgeduld hat uns das Stationsteam aufgenommen, uns unsere Erfahrungen machen lassen und uns die Führung übertragen. Dennoch war es beruhigend zu wissen, dass sie immer unsichtbar in unserer Nähe waren,“ resümiert Lina Hohmeier, die kommissarische Stationsleitung. „Wir haben durch dieses Projekt einen ganz neuen Blick auf die Aufgaben einer Pflegefachkraft erhalten,“ ergänzt ihre Stellvertreterin Miriam Schwab. „Uns war am Anfang nicht klar, wieviel Zeit man als Pflegefachkraft am PC und am Telefon verbringt und dass die Erstellung des Dienstplanes viel Fingerspitzengefühl bedarf.“ Denn bisher reagierten die Auszubildenden im letzten Lehrjahr während ihrer Praxiseinsätze meist auf die Aufträge der examinierten Stationskräfte.

Neue Einblicke in Pflege

Dank dieses Projektes erhielt der Pflegenachwuchs nun neue Einblicke, die mitunter helfen, manche Abläufe künftig besser nachvollziehen zu können. Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung hat dann am Ende alles funktioniert, so dass das Fazit durchweg positiv ausfällt: Es war eine sehr intensive Zeit, die sich gelohnt hat. Alle haben richtig viel gelernt, da sind sie sich einig.
Auch die Verantwortlichen aus Schule und Klinik sind überaus zufrieden. „Die Auszubildenden waren engagiert und mit viel Freude bei der Sache,“ freut sich Dr. Ulrich Weitkämper, Chefarzt der geriatrischen Klinik. Und Bernd Körting, der als Lehrkraft das Projekt seitens der Pflegefachschule begleitet hatte, verrät: „Das Feedback aller beteiligten Personen bestätigt unser Vorhaben, diese Schülerstation als festen Bestandteil der Ausbildung zu verankern.“ Ein durchweg gelungenes Experiment, das sicherlich eine Wiederholung erfahren wird.

Autor:

Nicole Martin aus Witten

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