Verteidiger rief - Team kam
Der erfahrene linke Verteidiger hatte gerufen, und die halbe Mannschaft kam: Im Kreise seiner ehemaligen Vereinskameraden hat Jürgen Stelmaszyk seinen 75. Geburtstag gefeiert.
Mit dem VfL Witten 07 war Jürgen Stelmaszyk 1968 in die Verbandsliga aufgestiegen, der damals höchsten Amateurklasse im Fußball, vergleichbar mit der heutigen dritten Liga. Weniger vergleichbar waren allerdings die Spielergehälter, beziehungsweise Prämien. „Man hat pro Spiel so zwischen Fünfzig und Hundert Mark bekommen“, erinnert sich der Jubilar, der beruflich selbstständig mit einem Betrieb war, der Spezialwerkzeuge für die Automobilindustrie verkaufte.
Nach seiner erfolgreichen Zeit beim VfL Witten 07 spielte er noch bei Klubs in Hagen und Dortmund, bevor er im Alter von 33 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel hängte.
Doch bereits zwei Jahre darauf folgte der Rücktritt vom Rücktritt. Bei der Altherrenmannschaft vom Hammerthaler SV erlebte er seinen zweiten Frühling und holte mit dem Team die Stadtmeisterschaft.
Anlässlich seines 75. Geburtstags setzte er alle Hebel in Bewegung, um ihn mit seinen alten Kameraden zu begehen. Drei von ihnen leben mittlerweile nicht mehr, andere konnten nicht mehr erreicht werden, einer war im Urlaub und einer krank. Alle anderen sind seiner Einladung gefolgt – ist schließlich Ehrensache.
Und alle anderen leben nach wie vor in Witten – bis auf das Geburtstagskind, das für den Ehrentag extra aus Polen angereist war. Denn dort lebt Jürgen Stelmaszyk seit 2012 mit seiner Ehefrau, die er einige Jahre zuvor bei einem Polen-Urlaub kennengelernt hatte. Und dort möchte er auch nicht mehr weg, wie er sagt: „Es lässt sich besser leben dort, weil die Menschen offener sind. Man kommt als Fremder und geht als Freund.“
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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