Kuno Guse recherchierte zu Steinkohlebergwerken in Witten
Ruhrrevier gibt Buch raus
"Steinkohlenbergwerk Vereinigte Bommerbänker Tiefbau 1857 bis 1965": Das ist der Titel eines Buches, das der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. aus Witten jetzt herausgegeben hat.
In akribischer Kleinarbeit hat das Mitglied Kuno Guse recherchiert, um erhaltene Unterlagen und Fotos aus verschiedenen Archiven und privaten Sammlungen zusammenzustellen, die eine möglichst belegbare Chronologie dieser wenig bekannten Zeche ermöglichen, nachdem deren Akten kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges einem Bombenangriff zum Opfer fielen.
Kurzer historischer Rückblick
Bereits im frühen 18. Jahrhundert förderten 17 Zechen Steinkohle in der Bommerbänker Mulde südlich von Witten. Als die Kohlevorräte der Grubenfelder über der Stollensohle des St. Johannes Erbstollen im Norden und des Bommerbänker Erbstollen im Süden zur Neige gingen, beschlossen die Gewerke 1857 die Konsolidation zu einer Tiefbauzeche, die 1862 (auch damals dauerten die Genehmigungsverfahren schon etwas länger) durch das Königliche Oberbergamt in Dortmund genehmigt wurde.
Dann ging es „Schlag auf Schlag“: 1873 Teufbeginn, 1875 Beginn der Förderung dieser südlich der Ruhr in Bommern gelegenen Tiefbauzeche im Grubenfeld mit den drei ergiebigsten Flözen Mausegatt, Kreftenscheer und Geitling in einer Muldentiefe von bis zu rund 310 Metern. Rund vier Millionen Tonnen hochwertiger Steinkohle wurden von 1875 bis zur Stilllegung 1906 gefördert. Dann: 1903 Verkauf der Zeche an die Gewerkschaft Mont-Cenis in Herne; 1965 Löschung der Berechtsame.
Auf 170 Seiten mit zahlreichen, teilweise farbigen, Zeichnungen und drei eingelegten Kopien historischer Karten, die zum Teil im Sinne einer Allgemeinverständlichkeit überarbeitet wurden, wird die Geschichte der Zeche ausführlich behandelt.
Das Buch kann erworben werden beim Herausgeber Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrevier e.V., Postfach 6172 in 58430 Witten, bei den LWL-Museen Zeche Zollern in Dortmund und Zeche Nachtigall in Witten-Bommern, beim Stadtmarketing, im Märkischen Museum sowie im lokalen Buchhandel.
Autor:Nicole Martin aus Witten |
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