Ringer-DM in der Ruhrstadt auf hohem Niveau - sportlich und organisatorisch
Witten sieht erstklassige Ringer-Meisterschaft
Von Jörg Richter, DRB-Pressereferent
Neue Regeln, neue Gewichtsklassen, der griechisch-römische Ringkampf machte im letzten Jahr mobil und hat als Stilart viel gewonnen. Aus langweiligem 'Herumgeschiebe' wurden rassige Kämpfe, viele schöne Techniken erfreuten die Ringkampffans bei den Deutschen Meisterschaften der Männer in der Husemann-Halle in Witten. Ausrichter KSV Witten hatte alles vorbereitet, Ringer, Kampfrichter und Besucher lieferten ihren Anteil an hervorragenden Titelkämpfen.
Im leichtesten Limit (59 kg) ging das Projekt 'Jugend forscht' weiter. Etienne Kinsinger (59 kg/KV Riegelsberg - SRL), im Vorjahr noch Weltmeister der Jugendklasse 'Kadetten', nun eigentlich erst in den Altersbereich der Junioren aufgerückt, gewann den Titel bei den Männern. Im Finale bezwang der Saarländer den EM-Teilnehmer Deniz Menekse (SV Joh. Nürnberg) und stand damit auf dem obersten Siegertreppchen.
Im schwersten Limit verteidigte Eduard Popp (VfL Neckargartach / WTB) seinen Vorjahrestitel, während für Matthias Maasch (66 kg/SV Wacker Burghausen) nach dem Aufrücken des EM-Dritten Frank Stäbler eine Kategorie höher ins Limit bis 71 kg der Weg zum Titelgewinn frei war. Stäbler (71 kg/TSV Musberg) ließ auch in der höheren Gewichtsklasse nichts anbrennen und sicherte sich den Titel mit einem souveränen Finalsieg über Fabian Reiner (KSV Tennenbronn).
Eine harte Auseinandersetzung gab es in der Kategorie bis 98 kg zwischen Oliver Hassler (RG Hausen-Zell) und Felix Radinger (TSV Gailbach), bereits nach wenigen Sekunden waren insgesamt 9 Wertungspunkte gefallen. Hassler verteidigte seinen 5:4-Vorsprung über die Kampfzeit und holte sich damit seinen zweiten Meistertitel im Männerbereich. Der Lokalmatador Mirko Englich (KSV Witten) musste nach eigener Aktion im Halbfinale gegen Oliver Hassler eine Schulterniederlage hinnehmen, gewann jedoch das kleine Finale um Bronze durch drei Verwarnungen an Peter Oehler (VfK Mühlenbach). Der Wittener beendete mit Bronze seine lange Laufbahn, die er 2008 mit olympischem Silber in Peking gekrönt hatte.
Eugen Ponomartschuk (85 kg / SV Wacker Burghausen) verteidigte wie Frank Stäbler und Eduard Popp seinen Vorjahrestitel von 2013 in Plauen. In einem spannenden und ausgeglichenen Finalduell gewann Ponomartschuk gegen den Junioren-Europameister von 2013 Denis Kudla (VfK Schifferstadt).
Ebenfalls 1:1 endete das Finalduell im Limit bis 80 kg zwischen Pascal Eisele (SV Fahrenbach) und dem saarländischen Routinier Konstantin Schneider (St. Ingbert), Eisele gewann auf Grund des zuletzt erzielten Punktes seinen ersten Meistertitel bei den Männern.
Der 42-jährige "Commander" Adam Juretzko holte den Titel
Das letzte Duell sorgte noch einmal für großartige Stimmung in der Husemannhalle, denn der 42-jährige Lokalmatador 'Commander' Adam Juretzko (75 kg), der viele Jahre für Witten Punkte und Titel holte, nun für den SV Weingarten auf die Matte tritt, kämpfte sich bis ins Finale vor. Hier traf er auf Florian Neumaier (VfK Mühlenbach), den er nach hartem Kampf mit 1:0 in die Schranken wies und sich seinen insgesamt 8. Meistertitel sicherte.
„Unsere Spitzenringer haben sich am Ende durchgesetzt, insgesamt eine gute Meisterschaft mit spannenden Kämpfen und vielen Techniken“, so eine erste Analyse von Bundestrainer Michael Carl, der sich in den meisten Gewichtsklassen über lebhaften Konkurrenzkampf innerhalb der deutschen Spitze freuen kann. „Dabei rücken viele junge Athleten nach, die den Abstand zur Spitze weiter verkürzt haben“, ergänzt DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis.
Deutsche Meisterschaft Männer - gr.-röm. Stil Fritz-Husemann-Sporthalle, Witten
59 kg: 1. Etienne Kinsinger (KV Riegelsberg/Saarland), 2. Deniz Menekse (SV Johannis Nürnberg/Bayern), 3. Dustin Scherf (KFC Leipzig/Sachsen), 3. Lukas Höglmeier (TSV Gailbach/Hessen),
66 kg: 1. Matthias Maasch (SV Wacker Burghausen/Bayern), 2. Brian Tewes (RC Cottbus/Brandenburg), 3. Marc Wentzke (RSV Hansa 90 Frankfurt/ O./Brandenburg), 3. Maximilian Goßner (TSV Westendorf/Bayern),
71 kg: 1. Frank Stäbler (TSV Musberg/Württemberg), 2. Fabian Reiner (KSV Tennenbronn/Südbaden), 3. Ilyas Özdemir (ASV Mainz 88/Rheinhessen), 3. Maximilian Schwabe (KSV Pausa/Sachsen),
75 kg: 1. Adam Juretzko (SVG Weingarten/Nordbaden), 2. Florian Neumaier (VfK Mühlenbach/Südbaden), 3. Jan Rotter (SV Triberg/Südbaden), 3. Damian Hartmann (RSV Hansa 90 Frankfurt/ O./Brandenburg),
80 kg: 1. Pascal Eisele (SV Fahrenbach/Hessen), 2. Konstantin Schneider (KSV St. Ingbert/Saarland), 3. Fabian Jänicke (RSV Hansa 90 Frankfurt/ O./Brandenburg), 3. Marius Braun (AV Sulgen/Württemberg),
85 kg: 1. Eugen Ponomartschuk (SV Wacker Burghausen/Bayern), 2. Denis Kudla (VfK 07 Schifferstadt /Pfalz), 3. Waldemar Streib (KSC Niedernberg/Hessen), 3. Thomas Leffler (RSV Greiz/Thüringen),
98 kg: 1. Oliver Hassler (RG Hausen-Zell/Südbaden), 2. Felix Radinger (TSV Gailbach/Hessen), 3. Mirko Englich (KSV Witten 07/Nordrhein-Westfalen), 3. Philipp Vanek (SV Johannis Nürnberg/Bayern),
130 kg: 1. Eduard Popp (VFL Neckargartach/Württemberg), 2. Mehmet Kasim Aras (TV Aachen-Walheim/Nordrhein-Westfalen), 3. Robin Ferdinand (ASV Boden/Rheinland), 3. Christian John (Eisenhüttenstädter RC/Brandenburg),
Autor:Lokalkompass Witten aus Witten |
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