Tausend Anträge seit Jahresbeginn
Laien-Sprachmittlerpool sucht Verstärkung
Seit Jahresbeginn sind im Kommunalen Integrationszentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises (KI) über tausend Anträge auf Laien-Sprachmittlung eingegangen.
Die Nachfrage ist mit Beginn des Kriegs in der Ukraine sprunghaft angestiegen. Das KI sucht daher Ehrenamtliche, die neu Zugewanderten bei Terminen sprachlich zur Seite stehen. "Für unseren Laien-Sprachmittlerpool suchen wir aktuell Leute, die volljährig sind, gut Deutsch und mindestens eine weitere Sprache sprechen sowie Spaß an kultureller und sprachlicher Begegnung haben. Ukrainisch und Russisch sind momentan zwar besonders gefragt, wir sind aber grundsätzlich an allen Sprachen interessiert", so Irina Schumach vom KI.
117 Ehrenamtliche, 40 Sprachen
Der vom Kommunalen Integrationszentrum ins Leben gerufene und koordinierte Pool umfasst derzeit 117 Ehrenamtliche, die einfache Beratungs- und Informationsgespräche in über 40 Sprachen übersetzen können. 20 der Freiwilligen sind ukrainisch- oder russischsprachig.
Übersetzungshilfe beim Elterntag
Das KI vermittelt die Ehrenamtlichen kreisweit an öffentliche Institutionen und gemeinnützige Einrichtungen, wenn diese einen entsprechenden Bedarf melden. Die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler übersetzen beispielsweise beim Elterntag an der Schule, in der Ausländerbehörde oder beim Gespräch in einer Beratungsstelle. Für ihren Einsatz erhalten sie eine Aufwandsentschädigung und bekommen die Fahrtkosten erstattet.
"Mit der Sprachmittlung schaffen wir die Basis für eine gelungene Kommunikation zwischen Menschen mit Einwanderungsgeschichte und öffentlichen Institutionen und Einrichtungen. Die Ehrenamtlichen nehmen somit eine wichtige Rolle bei der Integration von neu Zugezogenen ein", betont Schumach.
Seit 2017 im Einsatz
Seit Gründung des Sprachmittlerpools 2017 konnte das KI über 3000 Einsätze vermitteln. Die Erfüllungsquote seit 2017 liegt bei knapp 80 Prozent, in diesem Jahr bislang bei rund 84 Prozent. Arabisch ist die am häufigsten angefragte Sprache, gefolgt von Rumänisch, Russisch, Persisch und Albanisch.
Schulung für Ehrenamtliche
Vor der ersten Sprachmittlung nehmen die Freiwilligen an einer dreitägigen Grundlagenschulung durch das KI teil. Darin lernen sie Methodik und Ablauf der Sprachmittlung kennen und behandeln Themen wie Konfliktmanagement und interkulturelle Sensibilisierung. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen sind Thema des Trainings.
Informationen über Ablauf und Rahmenbedingungen der Einsätze finden Interessierte auf der Internetseite des Ennepe-Ruhr-Kreises - Stichwort Sprachmittler. Alternativ steht das KI unter den Telefonnummern 02336/4448-183 und 02336/4448-181 sowie per E-Mail unter ki@en-kreis.de für Anfragen zur Verfügung.
Autor:Nicole Martin aus Witten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.