Glashütten in Witten

Glaskünstler Jörg Hanowski* | Foto: (*Jörg Hanowski)
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Zahlreiche Unternehmer Wittens im ausgehenden 19. Jahrhundert engagierten sich im Verein für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark. U. a. lassen sich Inhaber der ehemaligen fünf Glashütten als Mitglieder und Förderer des Vereins wiederfinden.
Die 1825 von den Brüdern Gustav (1799 –1874) und Theodor ( 1802-1879) „in Crengeldanz bei Witten“ gegründete Glasfabrik Gebr. Müllensiefen, stellte Mondglas, Fensterglas und Mousselinglas her. Hier wurde im Mundblas- und ab 1913 im Maschinenblasverfahren gearbeitet. 1932 beschäftigte die Glashütte rund 650 Arbeitnehmer, später bis zu 3.800 und unter veränderten Produktionsbedingungen heute im Besitz der Pilkington Automotive Deutschland 560 Arbeitnehmer, die heute ca. 2,4 Mill. qm Windschutzscheiben fertigen.
Die Firma Haarmann, Schott & Hahne, Gasstraße Witten (Westfeld) wurde 1855 gegründet. Simon Schott, Otto Schotts Vater, war Mitbegründer. Die Mundblashütte stellte Fensterglas, Mousselinglas, verzierte Scheiben und Rossetten her. Es wurden bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigt, die mehr als 500.000 qm Fensterglas pro Jahr herstellten. Ab 1919 gehörte die Hütte unter dem Namen Wittener Glashütten mbH zur Gussstahlwerk Witten AG. 1931 wurde der Betrieb im Handelsregister gelöscht.
Die 1900 gegründeten Märkischen Glashütten GmbH., Märkische Straße, Annen, ging aus der 1865 entstandenen Glashütte Buchholz, Schott & Hahne hervor. August Schott war der ältere Bruder von Otto Schott. Die Mundblashütte beschäftigte bis zu 376 Mitarbeiter einschließlich der mithelfenden Familienangehörigen. Die Jahresproduktion betrug 1866 etwa 1.400.000 qm und 1913 rund 450.000 qm Fensterglas. Die Firma änderte mehrfach Namen und Gesellschafter. Hermann Müllensiefen aus der o.g. Unternehmerfamilie gehörte 1900 zum Vorstand der Firma, die 1928 stillgelegt wurde.
1865 gründete Dietrich Utermann, früherer Mitarbeiter der Glasfabrik Gebr. Müllensiefen, in Annen, Albertstraße (heute Arndtstraße) eine Tafelglashütte, die Fensterglas, Eisenbahngläser und Glasdachpfannen fertigte. Die Firma beschäftigte in der Spitze bis zu 204 Mitarbeiter, die über 450.000 qm Glas produzierten. Das Unternehmen blieb bis zu seinem Ende 1928 im Familienbesitz.
Der seit 1892 unter dem Namen Glashütte Hoffmann in der Brunebecke in Annen arbeitende Betrieb, wurde 1856/57 von Friedrich Wilhelm Becker, Glasfabrikant aus Alten-Böddeken bei Büren, gegründet und war 1873 die Johannisberger Glashütte AG. Die Mundblashütte stellte Hohlglas, Schleifglas und Pressglas her. Annähernd 100 Mitarbeiter waren hier beschäftigt, dazu kamen zeitweise rund 100 mithelfende Familienangehörige. Die Jahresproduktion belief sich auf bis zu 500 Tonnen Glas. 1931 wurde der Betrieb aufgegeben.
Geöffnet ist die Ausstellung des Vereins für Orts- und Heimatkunde im Märkischen Museum von Di.-So. von 12-18 Uhr. Informationen auch unter: www.vohm.de
Am 03.12. (12-14 Uhr) und am 16.12. (15-17 Uhr) wird der Glaskünstler Jörg Hanowski an einer Glasplastik vor dem Märkischen Museum arbeiten. Interessierte sind herzlich einladen zu dieser Glaskunst-Vorführung.

Autor:

Hardy Priester aus Witten

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