"Grüne Perle" wird von Bürgern getragen
Erster Regionalladen entsteht mitten in Witten

Witten bekommt eine neue "Perle" - und eine grüne noch dazu: Im Juni soll an der Bahnhofstraße ein Regionalladen seine Pforten öffnen und frischen Wind in die Innenstadt bringen. Dahinter steht eine Genossenschaft um (v.l.) Hannah Eilert, Brigitte Krenkers  und Claudia Bellgart-Giesmann. | Foto: Andreas Molatta
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  • Witten bekommt eine neue "Perle" - und eine grüne noch dazu: Im Juni soll an der Bahnhofstraße ein Regionalladen seine Pforten öffnen und frischen Wind in die Innenstadt bringen. Dahinter steht eine Genossenschaft um (v.l.) Hannah Eilert, Brigitte Krenkers und Claudia Bellgart-Giesmann.
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Die "Grüne Perle" ist nicht nur eine Sorte krauser Petersilie, sondern bald auch Namensgeberin des ersten Wittener Regionalladens. Er entsteht derzeit an der Bahnhofstraße 18 - dort, wo Ende letzten Jahres die Parfümerie Douglas ihre Pforten schloss. Im Juni soll Eröffnung sein.

Ziel des Ladens ist es, Produkte von Wittener Erzeugern und Hofläden in die Innenstadt zu bringen und Kunden so an einem zentralen Ort regionale Bio-Produkte anzubieten - nachhaltig produziert, fair gehandelt. Und das keinesfalls zu Apothekenpreisen, wie Brigitte Krenkers unterstreicht, sondern durchaus für jeden und jede erschwinglich. "Natürlich ist es nicht einfach, viele verschiedene Erzeuger unter einen Hut zu bringen, gleichberechtigt und solidarisch zu arbeiten - aber am Ende haben alle was davon." Denn ökologische Produkte aus der Region werden im Zentrum sichtbar, die regionale Landwirtschaft wird erhalten und die mit ihr zusammenhängenden Arbeitsplätze werden gesichert. "Und nicht zuletzt zeigt ja auch die aktuelle Situation, dass Ernährungssouveränität in der Region immer wichtiger wird."

Genossenschaft soll weiter wachsen

Krenkers ist eine der Initiatorinnen des Projektes, das von einer Genossenschaft getragen wird. Obwohl diese sich noch in ihrer Gründungsphase befindet, zählt sie schon über 230 Mitglieder. "400 sollten es werden, dann können wir uns auf Dauer tragen."
"Von der Idee bis zur Umsetzung ging alles ziemlich schnell", erinnert sie sich. Im Herbst entstand die Idee, im November fand ein erstes Treffen gegenüber im Café Leye statt, im Dezember wurde das Ladenlokal entdeckt, im März der Mietvertrag unterschrieben. Gemeinsam haben die mehr als 230 Genossenschaftsmitglieder schon rund 60.000 Euro für den Umbau, die Einrichtung und die Miet- und Nebenkosten aufgebracht. "20.000 Euro fehlen noch, um den Betrieb bis Ende des Jahres auf sichere Füße zu stellen", rechnet Brigitte Krenkers vor. Schon mit einer Einlage von 100 Euro kann man Genossenschaftsmitglied werden - als Gegenzug winken etwa Rabatte bei Workshops, die künftig ebenfalls angeboten werden sollen.

Niederschwelliges Angebot

Die "Grüne Perle" will ein möglichst niederschwelliges Angebot schaffen, um Menschen den Einkauf von regionalen Produkten zu ermöglichen, ohne einzeln die vielen Hofläden, die es in Witten und Umgebung gibt, abfahren zu müssen. "Das ist ressourcensparend und nachhaltig", macht Krenkers deutlich. Außerdem soll es die Produkte nicht nur "frisch" vor Ort geben, sondern auch in zubereiteter Form in einem kleinen Bistro-Bereich: "So kann man erleben, wie lecker regionale Produkte sind." Nur mit Ehrenamtlern sei all das nicht zu stemmen: "Wir werden zwei feste Arbeitsplätze einrichten." Und um auch älteren Menschen und solchen, die nicht mobil sind, einen Einkauf zu ermöglichen, ist eine Kooperation mit einer Wittener Lastenfahrrad-Initiative geplant.
Das Interesse an einem nachhaltigen Lebensstil sei groß, so ihre Einschätzung. Bei der Umsetzung allerdings gebe es häufig noch Luft nach oben. "Doch wir haben in den letzten Wochen, seitdem der Umbau hier läuft, gesehen, wie viele Menschen herein kommen, sich informieren und begeistert sind." So hofft sie, dass die "Grüne Perle" auch ein weiteres Mosaikteil wird zu einer Weiterentwicklung und Umgestaltung der Wittener Innenstadt. "Die Menschen sehen ja die vielen Leerstände - es muss sich also etwas ändern."
Alle weiteren Informationen gibt es unter www.wittener-regionalladen.de.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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