Gemeindereferentin geht in Ruhestand
Angela Hoppe: Abschied mit gepacktem Rucksack

Foto: Pfarrei St. Peter und Paul Witten - Sprockhövel - Wetter

Mit einer Messe und einem Empfang in St. Peter und Paul Witten-Herbede ist die langjährige Gemeindereferentin der Pfarrei St. Peter und Paul Witten - Sprockhövel - Wetter Angela Hoppe von Kollegen und Kolleginnen, Gemeindemitgliedern und vielen anderen Wegbegleitern verabschiedet worden.

1430 Mädchen und Jungen hat Angela Hoppe in den vergangenen 41 Jahren als Gemeindeassistentin beziehungsweise -referentin auf dem Weg zur ersten Heiligen Kommunion begleitet und geleitet. Die Zahl ist sauber geschätzt, vermutlich sind es aber sogar ein paar Kommunionkinder mehr. Wie lange die Erstkommunion schon zu ihren Schwerpunktaufgaben gehört, hat die 63-Jährige in den vergangenen Jahren nicht zuletzt daran erkannt, „dass die ehemaligen Kommunionkinder mir dann als Eltern von Kommunionkindern wiederbegegnet sind“.

Einige Kinder und Eltern hatten sich auch unter die rund 90 Besucher und Besucherinnen der Messe in St. Peter und Paul Witten-Herbede gemischt, in der Angela Hoppe verabschiedet wurde. Pfarrer Holger Schmitz sprach passend von den „unzähligen Menschen, die als Begleiter viele Wege gekreuzt haben“. Angela Hoppe habe dafür gesorgt, dass es viele volle Herzen gebe, um Danke zu sagen. Er selbst bedankte sich, dass sie erfahrene und feste Stütze im Pastoralteam war, für ihre gute Begleitung, für viele Begegnungen.

Im Dialog des Pfarrers und der Noch-Gemeindereferentin sprach Holger Schmitz von der Zäsur, um die alle wüssten. Doch ihn beschleiche das Gefühl, dass bei Angela Hoppe von Abschiedsschmerz gar keine Rede sein könne, sondern sie auf gepackten Koffern säße. Damit meinte er den gepackten Rucksack, der neben ihr stand. „Geht es in den Flieger nach Malle?“, fragte der Pfarrer lachend.

Rätsel um Rucksack in der Kirche
Das Rätsel klärte sich schnell auf, als Angela Hoppe den Rucksack nach und nach auspackte. Lauter Erinnerungsstücke und wichtige Utensilien aus ihren Arbeitsjahren förderte sie zutage; Ihr Bild von der eigenen Erstkommmunion, Handy, Terminkalender, Laptop, ohne die „die Arbeit in der Pfarrei gar nicht mehr zu schaffen gewesen wäre“. Dazu noch Yogamatte und Klangschale, beides unter anderem für die Kita in Wetter-Grundschöttel, in der sie viele Jahre Kinderyoga anbot und es auch weiter machen möchte. „Das bleibt meine große Leidenschaft.“ Dann zeigte sie unter anderem noch eine Kette mit Holzkreuz aus ihrer Zeit als Kuratin bei den Pfadfindern und Sonnenblumen aus der Kinderkathedrale des vergangenen Jahres.

Seit 1982 war Angela Hoppe in Gemeinden im Einsatz. Zunächst als Gemeindeassistentin in St. Marien Schwelm. Danach trat die gebürtige ihre erste Stelle als Gemeindereferentin in der Gemeinde St. Josef Sprockhövel-Haßlinghausen an. Nach ihrer 1998 begonnenen Elternzeit arbeitete sie zunächst vom 2002 bis 2006 als Lehrerin für katholische Religion an der Rudolf-Steiner-Schule in Witten und kehrte dann 2008 in die Gemeindearbeit zurück – in die mittlerweile geformte Pfarrei St. Peter und Paul mit ihren Kirchorten in Witten, Sprockhövel und Wetter.

Zunächst hatte Angela Hoppe 2008 das frei gewordene Gemeindebüro in St. Liborius Wetter-Wengern bezogen und war dadurch schnell zur Ansprechpartnerin vor Ort geworden. Doch im Gegensatz zur vorherigen Arbeit in einer Gemeinde – „in der man Mädchen für alles war“ – ergab sich in der Pfarrei schnell eine Spezialisierung. Und so lagen Angela Hoppes Arbeitsfelder eben bei den Kommunionkindern, der Kinderkirche und den sich damit überschneidenden Bereichen wie den Sternsingern, Messdienern und Krippenspielvorbereitungen. Ihr absoluter Lieblingsmoment, das gibt sie unumwunden zu, war die Erstkommunion ihrer Tochter 2008 in St. Augustinus und Monika Wetter-Grundschöttel. „Als wir uns in der Kirche nach dem Empfang der Kommunion wieder hingesetzt und angeguckt haben – das war... das war... wouw“, sagt sie heute.

An besondere Momente ganz anderer Art erinnert sich die 63-Jährige aus ihrem anderen Aufgabenschwerpunkt: den Beerdigungen. Die Gemeindereferentin kann sich noch gut an ihre erste Beerdigung erinnern. „Das war in Niedersprockhövel und ich war so aufgeregt“, blickt sie zurück. Mut habe sie sich damals am Grab einer verstorbenen Freundin geholt. „Und dann ist alles gut gegangen.“ Gerade bei den Beerdigungen habe sie häufig bemerkenswerte Momente mit Menschen oder durch besondere Begebenheiten erlebt. „Wenn es da die ganze Zeit geregnet hat und man kommt am Grab an und der Himmel reißt auf und die Sonne scheint, bekommt man schon Gänsehaut.“

Autor:

Pfarrei St. Peter und Paul Witten - Sprockhövel - Wetter aus Sprockhövel

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