Es geht nicht nur um Folklore
Afghanischer Kulturverein in Witten gegründet
Die afghanische Community in Witten und Umgebung hat nach monatelangen Vorgesprächen nun ernst gemacht und einen eigenen Kulturverein gegründet. Ausdrücklich kein Thema ist Politik oder Religion beziehungsweise die Religionen.
Die in Witten und Umgebung lebenden afghanischen Männer und Frauen sind vor Krieg und Gewalt aus ihrer Heimat geflohen. Die Hoffnung, dass sich daran etwas ändern wird, stirbt immer wieder neu mit jedem Anschlag, mit jedem toten Kind, mit jedem verschleppten Angehörigen.
Es bleibt die große Sorge um Verwandte und Freunde. Eigene traumatische Erlebnisse warten oft noch darauf, bewältigt zu werden.
Dem Verein geht es laut der frisch gewählten Vorsitzenden Floran Zahir darum, die Identität als afghanische Menschen zu bewahren. „Wir haben doch früher in unserer Heimat friedlich zusammengelebt, trotz 40 Jahren Krieg ist das nicht vergessen.“ Ihr Mann Ahmad Zahir ergänzt: “Früher war es in Afghanistan egal, welche Religion du hattest und ob du in der Moschee warst oder nicht. Unsere Heimat hat auch viele gute Traditionen, es war auch die Wiege des Buddhismus.“ Diese Traditionen und Gebräuche möchte der neue Verein bei seinen erst einmal rund 25 Mitgliedern wieder beleben.
Ein anderes Thema ist die Förderung der Integration in Deutschland. So war es insbesondere für jüngere Afghanen oft nicht möglich eine Schule zu besuchen. Ohne die Muttersprache schriftlich zu beherrschen, ist es nun auch schwer, Deutsch zu erlernen. Aus dieser Not möchte der Verein nun in nächster Zeit ein Alphabetisierungsangebot entwickeln, für das er gerne auch deutsche Bürger als Unterstützer sucht. Wer hierbei helfen möchte, kann sich wenden an Floran und Ahmad Zahir (ahmad-zahir@t-online.de) oder an das Quartiermanagement Heven-Ost/Crengeldanz, welches den Kontakt unterstützt: Ruf 0170 853 3762.
Autor:Lokalkompass Witten aus Witten |
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