Wittens Ex-OB: Immer mittendrin statt nur dabei
Wittener Urgestein
Klaus Lohmann
feiert runde 80
Ruhestand hat bei ihm soviel mit Ruhe zu tun, wie der Verstand mit stehen. Nämlich gar nix. Immer ist er "in Action". Und am 17. März feierte Ex-OB Klaus Lohmann, der ewige Kumpel und Genosse, sein rundes 80. Wiegenfest.
Keine Frage: Er ist immer noch ein Macher. Ob Uni, Stadt-Sport-Verband, Schach, Ringen, der Bergbau, die Traditionspflege, die SPD und Witten, die ehemalige Bergarbeiterstadt, sein Geburtsort. Das Hauptanliegen des rastlosen Pensionärs bleibt wie eh und je: dem Wohl und Nutzen des Einzelnen oder der Allgemeinheit zu dienen. Ob Sport oder Politik, einer wie Lohmann ist immer mittendrin statt nur dabei. Sein Credo: "Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie garantiert an der falschen Stelle."
Der Geburtstagsjubilar stammt aus einer politischen Familie. Obwohl sein Vater Konrektor war, unterstützte der seinen Zögling bei seinem familiär aus dem Rahmen fallenden Berufswunsch "Bergmann". Es folgten 13 Jahre echte "Maloche" unter Tage mit dem Abschluss als Berg-
ingenieur. Über jahrzehntelange Gewerkschaftsarbeit sowie politischem Engagement auf städtischer und kommunaler Ebene fand Multifunktionär Lohmann zur großen Politik in Bonn, wurde 1983 in den Deutschen Bundestag gewählt, gehörte dem Hohen Hause vier Legislaturperioden an und arbeitete im Sinne der politischen "Alphatiere" der SPD - Willy Brandt, Herbert Wehner, Helmut Schmidt, Johannes Rau und Jochen Vogel.
Als Mitglied des Bundestags-Sportausschusses lernte der damalige Präsident des Ringer-Vereins KSV Witten 07 natürlich auch die angenehmen Seiten seines Politikerlebens kennen und war als sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion bei vier Olympischen Spielen (Barcelona, Atlanta, Calgary und Nagano) vor Ort. "Das waren natürlich unvergessliche Highlights", erinnert sich der Fußball-Fan aller Ruhrgebiets Bundesligisten.
Und dass Wittens langjähriger OB und Vater vieler Städte-Partnerschaften für jeden Spaß zu haben ist, dürfte allseits bekannt sein. Unvergesslich sein spontaner Kopfsprung (mit Anzug) vom 3-Meter-Brett anlässlich der Wiedereröffnung des Annener Freibades . Oder sein lustiger Auftritt auf dem Kahlen Plack mit Komiker Karl Dall.
Nicht verwunderlich, dass sein ausgefüllter Alltag, das ehrenamtliche Engagement (Lohmann ist Mitglied bei über 30 Vereinen), die Verantwortung und regelmäßiger Schachsport den seit 2003 verwitweten Altbürgermeister trotz einiger Zipperlein - noch einigermaßen fit halten.
Acht Jahrzehnte, vollgepackt mit Maloche, intensiver politischer wie ehrenamtlicher Arbeit, aber auch mit vielen angenehmen Stunden im Kreise von Freunden und Bekannten, pflastern den beachtlichen Lebensweg des politischen Dinosauriers. "Ich fühle mich halt als hauptamtlicher Nebenamtler noch immer in der Bringschuld", sagt das Wittener Urgestein, schmunzelt und fügt hinzu: "Solange ich arbeite, solange lebe ich." -
In diesem Sinne: "Glück auf!" Und: "Weiter so!"
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1978–1983 Oberbürgermeister der Stadt Witten
1989–1999 Bürgermeister der Stadt Witten
1999–2004 Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Witten
1970–1999 Ratsmitglied der Stadt Witten
1975–1985 Kreistagsmitglied des Ennepe-Ruhr-Kreises
1983–1998 Mitglied des Deutschen Bundestages
1994–1998 Sportpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion
Ehrungen
• Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
• Free Man of the Borough of Barking Dagenham
• Ehrenbürgerschaft der polnischen Stadt Tczew
• Ehrenbürgerschaft des Israelischen Regionalkreises Lew Hasharon
• Ehrenvorsitzender des Kreissportbundes Ennepe-Ruhr
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Autor:Alfred Möller aus Witten |
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