Wandern mit Flüchtlingen

Marie-Claude Demtröder, Inge Bartel, Sonja Leidemann, Mariya Petrovic, Frank Bartel, Reiner Krause, Stephanie Fröhling und  Bärbel Grothues (v.l.) freuen sich auf die Tour.
  • Marie-Claude Demtröder, Inge Bartel, Sonja Leidemann, Mariya Petrovic, Frank Bartel, Reiner Krause, Stephanie Fröhling und Bärbel Grothues (v.l.) freuen sich auf die Tour.
  • hochgeladen von Lisa Engelke

Der Rundgang „Wandern mit Flüchtlingen ... durch die Wittener Innenstadt“ unter der Leitung von Reiner Krause soll Flüchtlingen die Orientierung in Witten erleichtern und ihnen das Gefühl geben, willkommen zu sein.

Gestartet wird immer am ersten Samstag des Monats um zehn Uhr auf dem Marienplatz vor der Marienkirche. Von dort aus führt der Weg die Teilnehmer zu den wichtigsten Gebäuden und Plätzen der Innenstadt. Rund 19 zentrale Punkte hat sich Reiner Krause zur Besichtigung auf seinem Rundgangplan notiert.
Sprachbarrieren sind während der Stadtführung kein Problem. Marie-Claude Demtröder übersetzt ins Englische und Französische. Sollten weitere Sprachen benötigt werden, organisiert Frank Bartel zusätzliche Dolmetscher. „Ich habe mich gefragt, was kannst du für deine Stadt tun?“, so Reiner Krause. Seine Eltern waren selbst Flüchtlinge aus dem Sudentenland und Schlesien. Daher weiß er, wie es sich anfühlt, fremd in einer Stadt zu sein. „Ich habe hautnah miterlebt, wie sich Menschen für Flüchtlinge engagieren. Das möchte ich weitergeben“, sagt er.

Ein Integrationsprojekt der Sport-Union Annen zum Nachahmen

Das Projekt soll auch andere Bürger Wittens zum Nachmachen anregen, sodass im besten Fall weitere Führungen in den anderen Stadtteilen Wittens entstehen. „Das Thema Flüchtlinge ist eine große Herausforderung für uns, und wir versuchen, mehr für diese zu tun. Nur Unterkünfte allein helfen ihnen nicht“, so Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Bislang sind unter anderem ein Krankenversicherungsprojekt, eine Broschüre mit wichtigen Informationen für die Flüchtlinge und der Help-Kiosk auf den Weg gebracht worden.
Zurzeit leben etwa 650 Flüchtlinge in Witten. In diesem Jahr werden noch 350 weitere erwartet. „Es ist schwierig, die Flüchtlinge aus ihrem Umfeld herauszubekommen. Nicht alle sind schon so angekommen und sprachlich so sicher, dass sie problemlos an einem Projekt wie diesem teilnehmen“, sagt Stephanie Fröhling von der Stadt Witten. Trotz der Hemmungen, die einige der Flüchtlinge haben, ist Reiner Krause zuversichtlich, dass sich das Projekt in Zukunft etablieren und festigen wird. Nächster Termin ist Ostersamstag, 4. April, Beginn wieder um 10 Uhr.

Autor:

Lisa Engelke aus Witten

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