Ulrich Keggenhoff bekommt Verdienstkreuz
„36 Jahre Vorsitzender des CVJM, 36 Jahre Küster in der Erlöserkirche und Hausmeister des Gemeindehauses Hamburger Straße und seit 21 Jahren Leiter des Seniorenclubs - Ulrich Kegenhoff hat sich in den letzten Jahrzehnten an verschiedensten Stelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Witten Annen engagiert. Mit seiner Kreativität, seinem Organisationstalent und seiner Glaubenshaltung hat er sehr zur inhaltlichen Gestaltung des Gemeindelebens beigetragen. Privat wie dienstlich hat er sich weit über das Erwartbare eingesetzt.“ Mit diesen Worten überreichte Landrat Dr. Arnim Brux das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Ulrich Kegenhoff.
Alles begann, als Kegenhoff 1953 im Alter von neun Jahren erstmals den Weg zum, wie er heute heißt, Christlichen Verein Junger Menschen, CVJM, findet. Im Gemeindehaus an der Hamburger Straße nutzt er die verschiedenen Angebote, wird Gruppenleiter und übernimmt 1967 als 1. Vorsitzender besondere Verantwortung. „Es gelingt Ulrich Kegenhoff, viele Menschen für den CVJM zu begeistern. Das umfangreiche Programm und die Vielzahl unterschiedlicher Gruppen sind insbesondere seinem Einsatz zu verdanken“, würdigte der Landrat in seiner Laudatio. Gleiches gilt für Jugend- und Familienfreizeiten, die Kegenhoff ab 1962 jährlich leitet und die den Teilnehmern erholsame und erlebnisreiche Wochen in Holland und in Südtirol bieten. „Und nicht nur das“, so Brux, „Reisen mit dem CVJM bietet darüber hinaus als besonderes Plus das Erlebnis christlicher Gemeinschaft.“ Zum kirchlichen Ehrenamt gesellt sich 1973 die berufliche Tätigkeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Witten Annen. Kegenhoff ist als Küster und Hausmeister für die Erlöserkirche und das Gemeindehaus an der Hamburger Straße verantwortlich. „Von so etwas träumen andere Beschäftigte ein Leben lang. Berufliches Können, privates Engagement und persönliche, in diesem Fall christliche, Lebenseinstellung können quasi rund um die Uhr miteinander verbunden werden“, macht der Landrat deutlich.
„Zur Freude der Menschen und zu Gottes Lob und Ehre“ ist Kegenhoff als Leiter seit 1991 ebenfalls im Seniorenclub Annen aktiv. Woche für Woche treffen sich bis zu 80 Menschen in geselliger Runde im Gemeindehaus. „Geboten werden Filme, Diavorträge und Rätselnachmittage aber auch Referate mit Sachinformationen. Clubchef Kegenhoff setzt mit einem abwechselungsreichem Programm Akzente für Lebenssinn und Lebensfreude, Lebenshilfe und Lebensbildung“, skizzierte Brux die Arbeit der „guten Seele des Vereins“. Auch der jährliche Höhepunkt für viele Senioren, die Fahrt auf die Nordseeinsel Norderney, liege beim 67-jährigen seit Jahrzehnten in besten Händen.
Mit seiner Zuverlässigkeit, seinem Verantwortungsbewusstsein und seiner Hilfsbereitschaft hat sich Kegenhoff am Arbeitsplatz und im Ehrenamt viel Respekt erworben. Und nicht nur das, Weggefährten stellen fest: „Selten haben wir jemanden erlebt, der seine Arbeit und seine Aufgaben mit so großer Freude und Ausgeglichenheit wahrnimmt. Soziale und menschliche Kompetenz haben wir bisher bei keinem Menschen so natürlich ausgeprägt und selbstverständlich erlebt.“ Mit Blick auf den in dieser Woche beginnenden Abriss des Gemeindehauses an der Hamburger Straße merkte Brux abschließend an: „Für niemanden anderen ist dies so schmerzhaft wie für Ulrich Kegenhoff. In diesem Gebäude hat für ihn schließlich alles begonnen, hier hat er 36 Jahre lang gearbeitet und gewohnt, hier war der Mittelpunkt seines Engagements. Es wäre schön, wenn die Auszeichnung mit dem Verdienstorden zumindest ein kleiner Trost sein könnte.“ Stichwort Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Der Verdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird an Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich verliehen. Seit seiner Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurden etwa 240.000 Menschen auf diese Weise für ihre Leistungen gewürdigt. Der Orden verfügt über acht verschiedene Stufen. Als Erstauszeichnung wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande verliehen.
Jeder kann die Verleihung des Verdienstordens an einen anderen anregen. Das Schreiben ist formlos an die Staatskanzlei des Bundeslandes zu richten, in dem der Vorgeschlagene wohnt. Die Anregung sollte neben Namen und Anschrift des möglichen Ordensempfängers auch Art und Umfang der Verdienste darstellen und Personen oder Organisationen nennen, die zu dem Vorschlag Stellung nehmen können. Übrigens: Wer seine eigene Auszeichnung anregt, kann nicht mit einer Verleihung des Verdienstordens rechnen.
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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