Student hilft in Tansania: Von der Buschklinik zum Musterkrankenhaus

Das Einsatzteam 2015 im Maasai-Hospital in Endulen, Tansania (v. l.): Anna-Marie Seitz, Maria Dillmann, Florian Schneider, Marcel Kemper. | Foto: privat
  • Das Einsatzteam 2015 im Maasai-Hospital in Endulen, Tansania (v. l.): Anna-Marie Seitz, Maria Dillmann, Florian Schneider, Marcel Kemper.
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Kein Strom, kein Wasser und Wöchnerinnen, die mit Schwerstkranken Seite an Seite liegen. An diesen Zuständen wollte Florian Schneider etwas ändern und widmet seine Freizeit seit nunmehr neun Jahren dem Maasai-Hospital in Endulen, ­Tansania.

Seit wenigen Tagen hat der Mediziner wieder deutschen Boden unter den Füßen. Die vergangenen Wochen verbrachten Florian Schneider, Absolvent der Universität Witten/Herdecke, und sein dreiköpfiges Team in Tansania.
In diesem Jahr stand unter anderem die Modernisierung der Wasserversorgung auf dem Plan: Aufgrund einer veralteten Pumpe konnte nicht genügend Wasser gefördert werden. Zusammen mit dem niederländischen Spezialisten Kees Terhell installierten Helfer ein stärkeres, solarbetriebenes Modell. Auch die Sterilisation von OP-Material war in den vergangenen Jahren ein Problem. Das antiquierte Gerät brauchte rund acht Stunden für einen Sterilisationsvorgang und lief mit Kerosin. Mit einem deutlich schnelleren, ebenfalls mit Solarenergie arbeitenden Apparat ist diese Gefahrenquelle dauerhaft beseitigt. Zudem konnten mit der Unterstützung des Hilfswerks action medeor dringend benötigte Medikamente organisiert werden. Insgesamt hat Florian Schneiders Team 30 000 Euro in aktuellen Projekten für das Endulen Hospital umgesetzt.
„Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie viel wir in Endulen bewegen konnten“, resümiert Schneider. „Neben der Behandlung von Patientinnen und Patienten haben wir insbesondere die Spenden an unseren Verein Endulen nachhaltig eingesetzt. So ist das Krankenhaus heute in einem vorbildlichen Zustand und arbeitet komplett selbstständig.“ Entwicklungszusammenarbeit ist im Endulen Hospital lediglich in kleinem Umfang nötig, sodass sich der Verein von sofort an neuen medizinischen Projekten in Ostafrika zuwendet, die dringend Unterstützung benötigen.

Hintergrund:

Florian Schneider absolvierte im Endulen Hospital 2006/2007 sein Pflegepraktikum, welches vor seinem Medizinstudium an der UWH stattfand. Um vor Ort langfristige Hilfe leisten zu können, hat er 2008 „Endulen e.V. – Trage es im Herzen mit!“ gegründet. Über den kompletten Zeitraum des Hilfsprojekts hat der Verein neben ehrenamtlicher Arbeit sowie Sachspenden 200.000 Euro gesammelt. Die Spendengelder flossen in bauliche Maßnahmen, Material und in die Ausbildung von traditionellen Geburtshelfern sowie medizinischen Angestellten in Endulen. So konnte eine nachhaltige medizinische Grundversorgung für 80.000 Menschen etabliert werden, die auch eine sichere und hygienische Geburtshilfe sowie OP-Maßnahmen einschließt. Das Medizinstudium an der UW/H hat Florian Schneider 2014 beendet und arbeitet derzeit als Assistenzarzt in der Pädiatrie der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln.

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Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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