Schatzkisten helfen Viertklässlern beim Schulwechsel
„Der Übergang von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule bedeutet für viele Grundschüler einen tiefen Einschnitt“, weiß Inga Janz, Koordinatorin Jugendförderung und Schule der Stadt Witten.
Helfen soll den Kindern dabei eine spezielle „Schatzkiste“ – ein stabiler Pappkarton, der mehrere Arbeitsblätter enthält, darunter einen persönlichen Steckbrief mit Daten wie Größe, Alter, Haarfarbe, Lieblingstier, ein Arbeitsblatt, auf dem die Kinder aufschreiben, was sie sich an ihrer neuen Schule wünschen, sowie Arbeitsblätter, auf denen die Kinder notieren, auf welche Art und Weise sie am besten lernen. Weiterhin finden sich in der Schatzkiste mehrere „Monster“ und „Glücksmöpfe“, die ausgemalt werden können und auf deren Bäuchen festgehalten wird, was die Kinder wütend oder glücklich macht.
An 17 Wittener Grundschulen wird mit der Schatzkiste und einem Begleitbuch gearbeitet. Die unterschiedlichen Themen werden im Unterricht oder während einer Projektwoche behandelt. Die Kisten werden von den Kindern individuell bemalt und beklebt und begleiten sie beim Übergang. An den weiterführenden Schulen kann dann individuell an die Erfahrungen, Kompetenzen, Stärken und Interessen jedes einzelnen Kindes angeknüpft werden.
„Als ich die Idee, an diesem Projekt teilzunehmen, in die Lehrerkonferenz getragen habe, waren alle sofort begeistert“, sagt Beatrix Ruhnke, Leiterin der Rüdinghauser Grundschule. Nicht minder begeistert sind die Schüler der beiden vierten Klassen der Schule, die eifrig mit und an ihren Schatzkisten arbeiten.
„Die Kinder stehen vor Fragen wie ‚Was bedeutet mir der Wechsel?’, ‚Was macht er mit mir?’, ‚Wie hilft mir dabei die Schatzkiste?’, erklärt Inga Janz. „Für eine besonders schöne Bedeutung möchte ich den O-Ton eines Kindes zitieren, das gesagt hat ‚Die Schatzkiste ist für mich die Schultüte für die weiterführende Schule.’“
Nach der Pilotphase in den Jahren 2014 und 2015 sind die Schatzkisten nun fester Bestandteil des Unterrichts von Wittens Viertklässlern. Finanziert wird das Projekt, das mit etwa fünf Euro pro Kiste zu Buche schlägt, von der Wittener Sparkasse.
Autor:Walter Demtröder aus Witten |
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