Rosenmontagszug: In Stockum sind wieder die Jecken los

Trommeln hat in Stockum eine feste Tradition, seit die „Barulheiros“ erstmals ihre Drumsticks niedersausen ließen. Der Trommelnachwuchs steht bereits in den Startlöchern und wird am Rosenmontag den Umzugsteilnehmern ordentlich einheizen.
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  • Trommeln hat in Stockum eine feste Tradition, seit die „Barulheiros“ erstmals ihre Drumsticks niedersausen ließen. Der Trommelnachwuchs steht bereits in den Startlöchern und wird am Rosenmontag den Umzugsteilnehmern ordentlich einheizen.
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In Stockum sind wieder an Rosenmontag die Jecken los. Und mag der Umzug etwas kleiner ausfallen als jene in Köln oder Düsseldorf, so bietet er doch eine Besonderheit, die ihn einmalig macht: Hier sind es die Zuschauer, die die Mitwirkenden mit Kamelle bewerfen.

Treffpunkt für den Zug ist um 13 Uhr an der Harkortschule, Hörderstraße 304.
„Wir feiern in Stockum einen Kinderkarneval“, erzählt Annedore Blank. Die Leiterin der Offenen Ganztagsschule an der Harkortschule ist zusammen mit dem Kindertreff vor Ort für das Spektakel verantwortlich, für den die Hörder Straße in Stockum am Montag zwischen 13 und etwa 14.30  Uhr gesperrt wird.
Wie viele Besucher in Stockum erwartet werden, kann Annedore Blank nicht sagen: „Letzes Jahr waren es über 1200 Menschen.“ Und das mit einem Minimum an Werbung außerhalb des Stadtteils. Inzwischen hat sich der Kinderkarneval soweit herumgesprochen, dass am Umzug auf jeden Fall auch Bollerwagen der Dorfschule, Hüllbergschule, der Rüdinghauser Grundschule und der Kinder- und Jugendhilfe teilnehmen. Das ist auch eine Besonderheit: Mit selbstgestalteten Bollerwagen ziehen die Kinder umher, der schönste wird prämiert.
Natürlich hofft Annedore Blank auf viele Besucher, die auch Kamelle oder andere Süßigkeiten, mitbringen. „Als wir 2008 zum ersten Mal mit einem Bollerwagen durch Stockum zogen, bestand unser Tross aus 30 Personen.“ Teilnehmer und Besucher! 2009 waren es schon 200, 2011 über 500. „Da sagte der Polizist, der uns begleitete, das ginge so nicht weiter, denn wir zogen ja über den Bürgersteig an der Hörder Straße. Das wurde ­definitiv zu eng.“
Also musste der Karnevalszug auf die Straße ausweichen. Die wiederum musste gesperrt werden. Und eine solche Sperrung kostet Geld. Für das Jahr 2013 muss sich Annedore Blank jedoch keine Gedanken über die Finanzierung machen. „Anträge, Flatterbänder, Busumleitungen, dafür müssen etwa 400 Euro berechnet werden, und diese 400 Euro hat ein Stockumer Bürger für uns bezahlt.“ Ein Spender, der der Öffentlichkeit gegenüber anonym bleibt, dem die OGS-Leiterin dennoch öffentlich dankt: „Das ist so klasse, das hat mich richtig zu Tränen gerührt“, erzählt sie mit einem Lächeln und verweist auf eine zweite Spende von 100 Euro. „Das ermöglicht einfach ein großes Event, an dem nicht nur die Kinder, sondern auch die erwachsenen Zuschauer großen Spaß haben werden.“
Auf dem Bollerwagen der OGS der Harkortschule können die Stockumer die Prinzessin Har und Prinz Kort in Puppenform kennenlernen. Dieses Prinzenpaar gibt es auch aus Fleisch und Blut, es wird den Zug an der evangelischen Kirche erwarten. Eigentlich sollten sie auf einem Treckerhänger mitfahren - das aber wäre in der Form nicht erlaubt gewesen. Es sind viele Kleinigkeiten bei den Planungen zu beachten, aber Annedore Blank und ihre Mitstreiter machen das gerne. Immerhin hat Stockum einen Ruf zu wahren - als Wittens junge Karnevalshochburg. Einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Erfolg dürfen sich die „Barulheiros“ auf ihre Fahnen oder besser Trommeln schreiben. Die Stockumer Trommler, die das Licht quasi im Rahmen eines Workshops der evangelischen Kirche erblickten, waren 2008 dabei, sie haben Spuren hinterlassen, und inzwischen wird in Stockum an allen Ecken und Enden der Drumstick geschwungen. Und so fand jetzt sogar für den Trommelnachwuchs extra Unterricht statt - für den Rosenmontagszug.
Bis zur katholischen Kirche wird der Umzug führen, zurück geht es dann zur Harkortschule, wo ein Imbiss mit Bratwurst oder, es ist schließlich Karneval, Berliner Ballen auf die Besucher warten.

Autor:

Christian Lukas aus Witten

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