Hevener Urgestein Wilfried Preus feierte runde 70

In der Kategorie "Bester Vater und Großvater" wurde der Hevener Familienmensch Wilfried "Icke" Preus am 13. Januar 2013 im Wittener Parkhotel vor großer Kulisse mit dem OSCAR ausgezeichnet. amö-Fotos
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Ehemaliger Meisterkicker und
voll überzeugter Ehrenamtler

"Ickes" Motto:
"Immer mitten drin, statt nur dabei"

Am Donnerstag, dem 10. Januar, feierte Wilfried "Icke" Preus, ehemaliger Meister-Kicker, überzeugter wie engagierter Hevener Ehrenamtler und "graue Eminenz" am Haldenweg, seinen runden 70. Geburtstag. Und seit über 60 Jahren gibt es für Icke nur einen Verein: seinen TuS Heven 09.

Als achtjähriges Knäblein begann Klein-Wilfried anno 1951 beim Kreisligisten TuS Heven 09 in der Schüler-Mannschaft mit dem Kicken. Und als "Libero", seiner Lieblingsposition, beendete "Icke", wie ihn schon derzeit alle nannten, im reifen Fußballalter von 36 Jahren seine aktive Laufbahn beim damaligen TuS Heven 09/67. Dazwischen liegen nicht nur 600 Spieleinsätze im Seniorenbereich für seinen TuS, sondern neben zwei umjubelten Meisterschaften (1969, 1976) auch drei bittere Abstiege (1964, 1970, 1979).

"Wenn man bedenkt, was wir früher alles in so Kauf genommen haben, nur um Fußball zu spielen. Wahnsinn! Und trotz allen Widrigkeiten hat es escht Spaß gemacht. Wäre ich vor der Kiste so abgezockt gewesen wie es unsere Top-Torjäger Udo Scharff, Siegfried Schlag und Sigi Swienty gewesen sind, hätte ich wohl noch öfter die Kugel versenkt", blickt der 1,92 Meter große ehmalige Sturmführer zurück. Aber so 10 bis 15 Törchen pro Saison waren es bei mir schon. Und am besten war ich immer, wenn ich richtig wütend war", schmunzelt Geburtstagsjubilar Preus.

Und dass einer wie er seine Fußballstiefel nicht so einfach an den Nagel hängt, war eigentlich undenkbar. Mit Hevens erfolgreicher Altherren-Truppe setzte "Icke", der inzwischen ein wenig mehr als seine 85 Kilo Kampfgewicht auf die Waage brachte, sein "Date" mit den Toren fort und sammelte fleißig weiter Meisterschaften und Pokale.

Klar auch - und das ohne Wenn und Aber -, dass für ihn das Ehrenamt im Verein einfach zu den Pflichtaufgaben gehörte. Ob Juniorentrainer, Mitglied im Spielausschuss, 3. und 2. Vorsitzender oder sechs Jahre als Abteilungsleiter, alles Tätigkeiten, die Icke getreu seiner Devise "Immer mittendrin statt nur dabei" engagiert bewältigte. Unvergessen auch, als am Haldenweg durch den tatkräftigen Einsatz vieler Helfer das schmucke Vereinsheim "Zur Dritten Halbzeit" inklusive Gastronomie entstand und von den Hevener Machern so fußballerische Leckerbissen wie die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft, der BVB, Schalke 04, 1.FC Köln und VfL Bochum sowie die argentinische Junioren-Nationalmannschaft auf dem neuen Rasenplatz den vielen Tausenden begeisterten Zuschauern geboten wurden.

Aufgrund seiner vielfältigen Verbindungen betätigte sich der ehemalige "Kruppianer" Preus oft auch als Einfädler so mancher erstklassiger Spielertransfers in den guten alten Verbandsligazeiten. "Wenn man Verbesserungen will, gibt es halt immer was zu tun", meint der seit 15 Jahren im Ruhestand lebende Pensionär, der Anfang 2012 für seinen tatkräftigen Einsatz mit der goldenen Ehrennadel des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen ausgezeichnet wurde.

Nachvollziehbar, dass das Hevener Urgestein den einen schwarzen Fleck, den die glorreiche Hevener Vereinsgeschichte vorweist, am liebsten ausradieren möchte. Denn ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2009 geschah das für alle TuS-Fans wohl Unvorstellbare: Der Super-GAU oder der Absturz bis in die Niederungen der Bezirksliga schockierte den Wittener Traditionsclub. Doch inzwischen ist der "Betriebsunfall" nicht nur abgehakt, sondern die Hevener sind wieder die unangefochtene Nummer eins in der Ruhrstadt und kicken seit der Saison 2012/ 2013 sogar in der Fußball-Oberliga.

"Natürlich freut es mich, dass die tolle Truppe diesen sensationellen Aufstiegs-Hattrick geschafft hat", sagt der ehemalige engagierte Ehrenamtliche, der sich jedoch schon seit einigen Jahren vom operativen Geschäft verabschiedet hat. "Einmal müssen auch die Jüngeren ran", findet Großvater Preus. Und seine Frau Brigitte fügt hinzu: "Es gab schon Zeiten, als Wilfried für seinen TuS dauernd unterwegs war. Und manches Abendessen deshalb auch schon mal kalt blieb. Doch inzwischen sind die Zeiten ruhiger, und vieles wird sowieso nicht mehr so heiß gegessen."

Autor:

Alfred Möller aus Witten

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