Handys für Afrika: Rohstoffe nutzen

Larissa Smelko (Foto) und Alexander Lilienthal, Schüler der Rudolf-Steiner-Schule, haben, inspiriert durch den Erdkunde-Unterricht, das Projekt „Handys für Afrika“ angestoßen.
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„Während der Afrika-Epoche im Erdkunde-Unterricht wurde viel über den Kongo gesprochen“, berichtet Larissa Smelko, Schülerin der elften Klasse der Rudolf-Steiner-Schule. „Anschließend gab es die Frage nach einem Projekt, das mit Afrika zu tun hat.“
Zusammen mit Klassenkamerad Alexander Lilienthal entstand die Idee, alte Handys zu sammeln und recyceln zu lassen. „Denn Handys enthalten das seltene Metall Tantal, das aus dem Roherz Coltan gewonnen wird“, sagt Alexander Lilienthal. „Dieser Rohstoff wird, unter schlimms­ten Bedingungen und ohne auf die Umwelt zu achten, zum größten Teil im Kongo abgebaut. Dadurch werden die Lebensräume von Gorillas, Schimpansen und vielen anderen Tierarten bedroht. Darüber hinaus werden Menschen dazu gezwungen, unter gefährlichsten Umständen in den Abbaugebieten zu arbeiten und den größten Teil ihres geringen Lohns an die Miliz abzutreten.“
Durchs Recyceln von alten Mobiltelefonen sollen darin enthaltene Rohstoffe wiederverwertet werden. Doch dem ist nicht immer so, wie Alexander Lilienthal weiß: „Häufig gehen diese Geräte nach Afrika zurück, wo sie dann einfach verbrannt werden.“ Was bedeutet, dass beispielsweise Coltan weiterhin in großen Mengen abgebaut werden muss, anstatt aus der Altgeräteverwertung genutzt werden zu können.
Hier setzt das Projekt „Handys für Afrika“ an. Larissa Smelko und Alexander Lilienthal haben über Recherchen und Kontakte eine vertrauenswürdige Firma gefunden, die alte Mobiltelefone fachgerecht in Deutschland recycelt. Der Betrag, der für ein Althandy gezahlt wird, liegt im Schnitt bei rund fünf Euro. Altgeräte können in einem Sammelbehälter an der Rudolf-Steiner-Schule abgegeben werden, und den ganzen Mai über auch im Alnatura-Markt an der Bahnhofstraße, der diese Aktion unterstützt.
Erste Erfolge haben nicht lange auf sich warten lassen. Larissa Smelko: „Wir haben die Aktion im Mittwochsbrief, der an die Schüler verteilt wird, erwähnt, und innerhalb kürzester Zeit wurden schon dreißig Handys abgegeben.“
Der Erlös fließt in Schutzprojekte zur Rettung der Menschenaffen in freier Wildbahn. Das Ladekabel kann mit abgegeben werden, lediglich die Sim-Karte sollte vorher entnommen werden.
„Wir möchten mit kleinen Schritten anfangen“, sind sich Larissa Smelko und Alexander Lilienthal einig. „Langfristig möchten wir versuchen, die Aktion auch auf alte Computer auszudehnen und damit weitere Projekte unterstützen.“

Autor:

Walter Demtröder aus Witten

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