Bauanschluss Saalbau

Hallo, eine kleine Story, aus Witten die ich heute erleben durfte. Es geht um blanke Elektroanschlüsse, die irgendwo in der Gegend rum liegen. Aber, der Reihe nach.
Mit meinem Hund bin ich wie üblich unterwegs, dieses mal Richtung Saalbau und weiter. Wir gehen Richtung Parkplatz und da sehe ich ihn, einen grünen Bauanschlusskasten. Also eine Blechkiste auf Kufen, die normalerweise dazu genutzt wird einen Stromanschluss (oder mehrere) an Baustellen herzustellen. Daher der Ausdruck BAUANSCHLUSS. Ok, diese Kisten stehen auch schon mal an Kirmesplätzen, um den Schaustellern einen Stromanschluss bieten zu können, egal. Jedenfalls steht auf der Verkehrsinsel, die zwischen der ZU- und Abfahrt zum Parkplatz hinter dem Saalbau ist, der besagte Bauanschluss. AUS dem Saalbau führt quer über die Fahrbahn ein Kabel IN den Kasten. AUS dem Kasten führt ein weiteres Kabel Richtung Spitze der Verkehrsinsel. Dort ist es um den Baum gewickelt, der dort steht. Auch weiter nicht sehr bemerkenswert und durchaus normal … Wären da nicht die BLANKEN Kabelschuhe, die einfach so da in der Gegend rumliegen. Bei mir, als gelernter Elektriker, schrillen alle Alarmglocken und die GEFAHR Blinker weisen auf etwas gefährliches hin. Ok, da kann kein STROM fließen, weil sich zwei Kabelschuhe berühren … DAS ist ein wenig beruhigend und doch … SOWAS darf einfach nicht sein! Zumindest gehört eine Plastiktüte über das Kabelende, egal ob stromführend oder nicht! Ein Laie kann das nicht erkennen und Kinder schon gar nicht. Auch weiß ich nicht, wo das Kabel im Saalbau angeschlossen ist. Ob da vielleicht jemand hingeht und eine Sicherung betätigt, einen Schalter umlegen kann etc.
Leider ist im Ordnungsamt niemand erreichbar, also versuche ich den Bürgerservice. Die Dame am Telefon will es an die Stadtwerke weiterleiten, was sie auch machte, wie ich nach einem Anruf bei den Stadtwerken erfuhr.
Ah, da ist ja ein Aufkleber auf dem Bauanschluss mit Telefonnummer. Also rufe ich die Firma Elektro- P. aus Witten an und werde an den Inhaber durchgestellt. Der tut erstaunt und fragt, ob denn der Trafo noch nicht da wäre. Denn es soll ein Trafo an das Kabel angeschlossen werden, der aber spätestens am Nachmittag käme. Damit war die Sache offensichtlich für den guten Mann erledigt.
Für MICH als Elektriker aber noch lange nicht. Denn, es passieren fast täglich Unfälle, sogar tödlich verlaufende, durch blanke Stromleitungen. Wenn ich nun noch davon ausgehe, dass ein Laie, ein Kind vielleicht, nicht erkennen kann, OB auf einem BLANKEN Kabel mit einem Stromschlag zu rechnen ist, empfinde ICH das als Unding, ein STARKSTROMKABEL, was noch viel gefährlicher als normaler Haushaltsstrom ist, einfach blank in der Gegend rumliegen zu lassen und für jedermann zugänglich, OHNE Absicherung. Eine einfache Plastiktüte würde genügen, um Unbefugte davon abzuhalten, das Kabel anzufassen. Die lapidare Reaktion des Unternehmers Herrn P. finde ich mehr als fahrlässig! Und mir ist es ziemlich wurscht, ob da irgendwann eine Eieruhr oder ein Trafo angeschlossen wird. Tatsache ist nun mal, dass ich als Laie nicht kontrollieren kann, ob IM Saalbau jemand leichtfertig hingeht und das Kabel unter Strom setzt. Es wäre nicht das erste mal, dass ein Warnhinweis ignoriert wird und ein anderer zu schaden kommt, weil er darauf vertraut hat: „Da ist nix drauf …“ Im einfachsten Fall kommt derjenige mit einem Stromschlag weg.
Als Elektriker durfte ich auch mal spüren, wie sich 380 Volt „anfühlen“. Es ist nicht eben prickelnd.
Zum Abschluss noch die letzten Worte eines Elektrikers: „ WAS is'n das für'n Kabel ...“ witzig gemeint, in der Realität nicht nur für Laien oft tödlich!

Autor:

Claus Lippe aus Witten

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