Auf ein Wort: Lieder geben Kraft
Dunkel ist es draußen. Regen klatscht an die Fenster. Das Licht im Kinderzimmer ist gelöscht. „… marching in the light of God, we are marching in the light of God“, tönt Papas Tenorstimme von der Treppe her. Während ich mit meiner Tochter vor dem Einschlafen kuschele, geht er gospelbeschwingt noch einmal an den Computer. „Das mag ich, wenn Papa singt. Dann ist er fröhlich“, sagt die Kleine und kuschelt sich noch tiefer in meinen Arm. Sie ist ganz entspannt. Jetzt kann der Schlaf kommen.
Lieder können Zufriedenheit und Frohsinn transportieren, sie zeigen, dass wir mit uns selbst in Einklang sind. Unsere Stimme kann aber auch verraten, dass wir ausgelaugt und erschöpft sind. „Ihre Stimme ist müde“, mahnt die Gesangslehrerin ihren Schüler, „ die vergangenen Tage waren wohl recht anstrengend.“ Unsere Stimmbänder zeigen unmissverständlich an, wenn uns die Luft auszugehen droht.
Wie gut, dass viele Lieder Worte haben, die uns trös-ten können. Als die Band „Falk und Sons“ neulich im Wittener Saalbau den Choral „Jesu, meine Freude“ rockte, kam mir durch Schlagzeugbeats und Bassklänge hindurch der Text in den Sinn: „Jesu meine Freude, meines Herzen Weide, Jesu, meine Zier“. 360 Jahre alt sind Worte und Melodie, wieder entdeckt von einem Musiker unserer Zeit klingen sie in mir nach. „Weicht, ihr Trauergeister“, befiehlt der Dichter Paul Gerhardt im letzten Vers, „denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein!“ Welches Lied, liebe Leser, verscheucht Ihre dunklen Schatten, welche Musik lenkt Ihre Schritte hin zum Licht?
Autor:Lokalkompass Witten aus Witten |
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