Auf ein Wort: Kleine Anfänge
Haben Sie es noch im Blick? Es ist gerade fünf Wochen her, dass wir Weihnachten gefeiert haben. Mit viel Liebe und manchem Aufwand haben Sie sich darauf vorbereitet. Erst einige Tage ist es her, dass Sie in einer unserer bis auf den letzten Platz besetzten Kirchen, das Weihnachtsevangelium gehört haben: „Es begab sich aber zu der Zeit ...“
Mit dem Kind in der Krippe fängt Gott mit uns noch einmal ganz klein und von vorn an. Das Kleine steht Weihnachten im Mittelpunkt. Wenn Gott ganz klein anfängt, dann ist das Kleine etwas ganz Besonderes: Dann ist auch ein Gottesdienstbesuch „nur“ am Heiligabend etwas ganz Besonderes. Denn dieser Besuch ist ein kleiner Anfang, über den Gott sich freut.
Dann ist ein Stoßgebet, in einer besonderen Situation ein kleiner Anfang. Dann ist ein Glaubensbekenntnis mit manchen Fragen und Zweifeln, ein kleiner Anfang. Dann ist die eine zaghafte gute Tat, nichts was nicht der Norm genügt, auch nicht etwas, das man vergessen kann, sondern ein verheißungsvoller kleiner Anfang, über den Gott sich auch freut.
Wer seit Weihnachten auf das Kleine achtet, der wird auch auf solche kleinen Anfänge achten und aufmerksam sein für weitere kleine Zeichen und Wunder im Alltag: Für alle kleinen Gesten der Hoffnung, für ein zaghaftes Lächeln, für eine ausgestreckte Hand nach dem Streit, für neu wachsende Hoffnung und Mut, denen wir im Alltag gewiss begegnen werden. Bleiben Sie aufmerksam; es lohnt sich.
Wenn das gelingen kann, wäre Weihnachten nicht spurlos an uns vorüber gegangen.
Kleines soll ja nicht klein bleiben, sondern wachsen. Das wünsche ich Ihnen.
Burckhard Zühlke ist Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kreuzgemeinde.
Autor:Lokalkompass Witten aus Witten |
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