Auf ein Wort: Erinnere mich daran
„Schreib mir eine SMS, dann denke ich dran“, ruft mir meine Freundin noch zu, dann ist sie auch schon weg. „Gut, dass du noch mal anrufst, mir wäre es heute bestimmt durchgegangen“, sagt der Kollege, der immer hilfsbereit ist, darüber aber auch so manches vergisst.
Erinnere mich daran, sei mein Knoten im Taschentuch, sei der Klingelton, der mich aufmerken lässt in der Hektik der Zeit.
Das Bibelwort für diesen Sonntag bringt das Erinnern zusammen mit dem Lobpreis Gottes: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“(Ps. 103,2). Es steht im Buch der Lieder, in den Psalmen. Sicher, es ist eine Binsenweisheit, dass uns Lob und Dank leichter über die Lippen kommen, wenn wir an das Gute denken, das uns im Leben begegnet ist. Allerdings steckt noch mehr in diesem Psalmvers und heutige Studien belegen das auch: (Lob-)Gesang wirkt dem Vergessen entgegen, anders gesagt: Bei dem Choral „Lobe den Herren“ stimmen die älteren, an Demenz erkrankten Herrschaften im Pflegeheim laut mit ein und singen alle Strophen mit. Jede einzelne haben sie gespeichert. Die Worte sind verbunden mit Klang und Gefühl und haften so ein Leben lang im Gedächtnis. Ein Lied, ein musikalisches „Erinner-mich“.
Wenn ich mal nicht mehr weiß, wie ich heiße und wer ich bin, hoffe ich darauf, dass eine oder einer mit mir singt: „Singe, Seele, Gott zum Preise!“
Autor:Lokalkompass Witten aus Witten |
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