Auf ein Wort: Den Tod vor Augen

Adelheid Neserke arbeitet als Pfarrerin und Dozentin am IAFW in Schwerte und wohnt in Witten.
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Viele sind gestorben in letzter Zeit. Der eine war schwer krank, aber gehofft haben wir alle, dass es doch wieder besser würde. Bei der anderen wusste nur sie allein, dass es so schlimm um sie steht. Sie hatte es niemandem verraten, dass sie den Tod vor Augen hat. Beide waren nur unerheblich älter als ich. Bin ich jetzt mit Anfang 40 in dem Alter, wo das Sterben näher rückt?
„Mein Vater ist letzten Monat gestorben“, sagt eine Freundin im Nebensatz. „Wie“, sage ich, „dein Vater ist tot?“ „Ja, einfach umgekippt beim Frühstück. Sekundentod“, sagt sie.
Ich bin betroffen. Ich hatte gar nichts davon mitbekommen. Wir beide sind aber auch immer so beschäftigt und telefonieren nur alle paar Monate. Und plötzlich ist der Vater tot. Wenn die eigenen Eltern sterben, hinterlässt das Spuren. „Und deine Mutter“, frage ich, „wie geht es ihr?“ „Erstaunlich gut“, sagt sie, „sie ist sehr gläubig, das macht was aus.“
Ostern, Auferstehung, neues Leben - das ist noch nicht lange her. Der Glaube, dass Gott dem Tod nicht das letzte Wort gelassen hat, macht Menschen gelassen.
Sicher, weh tut es allemal, einen lieben Menschen gehen zu lassen. Doch das feste Vertrauen darauf, dass Gott auch durch den Tod hindurch zu uns steht, macht Christen getrost.
„Denn ich bin gewiss“, schreibt Paulus, „dass weder Tod noch Leben uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“ (Die Bibel, Römerbrief, Kapitel 8, 38f).

Autor:

Lokalkompass Witten aus Witten

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