29. Februar 2012: EIN GANZ BESONDERES DATUM oder Endlich mal wieder einen richtigen Geburtstag feiern
"Schaltjahrkind" feiert 17. Wiegenfest
Heinz-Karl Auffenberg: "Und plötzlich vier Jahre älter"
Nur einmal alle vier Jahre gibt's ihn: den 29. Februar. Logisch, dass Heinz-Karl Auffenberg voller Vorfreude seinem heutigen Ehrentag entgegenfieberte. Denn an diesem Schaltjahr-Tag kann er endlich wieder einen richtigen Geburtstag feiern, und zwar seinen erst 17.
Dass seine Geburt im letzten Kriegsjahr anno 1944 unter einem besonderen Glücksstern stand, bewegt Heinz-Karl Auffenberg auch heutzutage noch, weil sie seinem Vater das Leben rettete. Denn: Seine geliebte Mutter bekam anlässlich der Geburt von Heinz-Karl - ihrem fünften Kind - feierlich das Mutterkreuz überreicht und sein in der Tschechoslowakei stationierter Vater den lang ersehnten Sonderurlaub. Und als der über die Geburt seines "Stammhalters" stolzerfüllte Papa nach wenigen Tagen Heimaturlaub wieder an die Kriegsfront zurück musste, erfuhr er, dass kein Kamerad seiner Einheit einen gefährlichen Einsatz überlebt hatte. "So gesehen, rettete meine Geburtstagsfeier, die übrigens feucht-fröhlich gewesen sein soll, meinem Vater nicht nur das Leben, sondern bescherte ihm noch weitere 25 erfüllte Lebensjahre", berichtet Schaltjahrkind Auffenberg.
Während es nicht alle der insgesamt etwa 55.000 deutschen Schaltjahr-Geburtstagskinder als Privileg empfinden, an einem 29. Februar geboren zu sein, meint der seit seinem zweiten Lebensjahr in Witten wohnende Auffenberg: "Es ist schon etwas Besonderes, ein Schaltjahrkind zu sein. Das einzig Unerfreuliche daran: Ich werde immer auf einen Schlag vier Jahre älter." Aber dafür gingen seine insgeheim gehegten Wünsche und Träume schon mit ganz jungen Jahren in Erfüllung: in einer Kneipe ein Bier bestellen, die erste Zigarette in der Öffentlichkeit "paffen", den Führerschein machen und schon eine Freundin zu haben. Und das mit schlappen vier, aber echten 16 Jahren.
Großvater wurde Heinz-Karl Auffenberg schon mit 12 Jahren. Ebenso frühzeitig verabschiedete sich der ehemals beruflich als Kaufmann Tätige in den Ruhestand: mit dem 14. Geburtstag. Und dass er erst an seinem 18. echten Wiegenfest in vier Jahren seine Volljährigkeit erreichen wird, damit hat sich der heutige 68-Jährige längst abgefunden. "Ich hoffe, dass ich diesen Meilenstein auf meinem Lebensweg auch noch erreichen werde und dann natürlich entsprechend begießen kann", gibt der reisefreudige Ruheständler, der seinen diesjährigen 17. Geburtstag mit Gattin Annelie an der tütkischen Riviera im antiken Side feiert, schmunzelnd zu Protokoll.
Autor:Alfred Möller aus Witten |
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