Wittener Ringer-Clubs KSV 07 und SU Annen beschließen Aktionsplan: „Ringen um Olympia“ findet zahlreiche Unterstützer

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Die Ringer-Clubs aus Witten, KSV 07 und Sport-Union Annen, üben den Schulterschluss: das drohende Olympia-Aus ihrer Sportart hat die beiden Traditionsvereine der Ruhrstadt zusammen gebracht, um gemeinsame Aktionen zu planen und durchzuführen. Das wurde in einer Pressekonferenz am Donnerstag bekannt, im Annener Sportzentrum am Kälberweg stattfand.

Olympia ohne Ringen? Undenkbar, nicht nur für die Annener und Wittener Ringer. Immerhin hat die Stadt drei Olympia-Medaillengewinner hervorgebracht: Günter Maritschnigg, Klaus Rost und Mirko Englich. Mit Mithat Bayrak ist gar der zweifache türkische Goldmedaillist seit mehr als 50 Jahren Bürger dieser Stadt.

Eine Welle der Unterstützung und Sympathie erfährt diese Sportart, die als eine der ältesten gilt, derzeit. Dieser Effekt soll genutzt werden – zum einen, um das Aus beim größten Sportfest der Welt noch zu verhindern, zum andreren aber auch, um den Sport weiter im Fokus zu halten und aufzuwerten: „So viele Kinder wie zur Zeit hatten wir lange nicht mehr in unserer Trainingshalle“, freut sich KSV-Jugendvorstand Frank Bartel.

Der Deutsche Ringer-Bund hat eine Medien-Agentur mit der Durchführung einer Kampagne beauftragt. Die Leipziger „pioneer communications“ initiiert, steuert und bündelt die Maßnahmen in Abstimmung mit dem Deutschen Ringer-Bund bundesweit. Benedict Rehbein, selbst mehrfacher Jugend- und Juniorenmeister im Ringen und Medien-Fachmann, steht hinter der Firma – die Kampagne ist entsprechend sport- und mediengerecht gestaltet.

Als erste offizielle Maßnahme werden die Wittener Ringer-Clubs eine Unterschriftenaktion starten: am kommenden Donnerstag, 21. März, ab 17 Uhr haben alle Vereinsmitglieder, Fans und Freunde des Ringersports die Möglichkeit, ihre Unterschrift in den Trainingsstätten in Annen, Sportzentrum am Kälberweg, und in Witten, Ostermann-Halle (zwischen Feuerwehr und Wittener WerkStadt) abzugeben. Die Verantwortlichen der Vereine stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Diese Aktion wird weitergeführt. Mit Info-Ständen in den Zentren in Annen und Witten – wenn die Witterung es erlaubt –, mit Unterstützung aller Wittener Sportvereine, die über den Stadtsportverband eingeladen werden, auch der Vereine des Kreissportbundes EN, Wittener Firmen und Unternehmen – alle, die Ringen weiter bei Olympia sehen wollen, sind aufgerufen, Info-Stände aufzustellen und ihre Stimme abzugeben.

Wie bereits geschehen beim TuS Stockum: bei einer Veranstaltung des Vereins sammelte TuS-Vorsitzender Peter Ludwig „mal eben“ 500 Unterschriften, die er den Vorsitzenden des KSV und der SUA-Ringer überreichte: „das war gar nicht schwer – es gab niemanden der meinte, Ringen gehöre nicht zu Olympia“, gab Ludwig zu Protokoll!

Neben dieser eher traditionellen Art der Meinungsäußerung bietet die Kampagne natürlich auch aktuelle: so kann unter www.ringen-um-olympia.de eine Online-Petition an den DOSB verfasst werden; auch jede Stimme in der gleichnamigen Facebook-Gruppe zählt! Darüber hinaus sollen prominente Zeitgenossen gewonnen werden, die ihr Argument formulieren, weshalb Ringen olympisch bleiben muss.

Über vorgedruckte Postkarten werden die Mandatsträger im Deutschen Bundestag und in den Länderparlamenten angeschrieben, sich „pro Ringen“ beim DOSB zu verwenden. Auch die Wittener Bürgermeisterin Sonja Leidemann und Landrat Armin Brux sollen als Unterstützer gewonnen werden: „Mit Infoständen im Rathaus in Witten und dem Schwelmer Kreishaus hätten wir hervorragende Präsenz in der heimischen Politik und Verwaltung“, war SSV-Vorsitzender Klaus Lohmann von der Idee angetan. Er selbst will natürlich politische Verbindungen nutzen, um weitere Helfer für die Olympia-Kampagne zu aktivieren. So denkt Lohmann, selbst über viele Jahre sportpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, an die Sportausschuss-Vorsitzende des Deutschen Bundestags, Dagmar Freitag aus Iserlohn. Der Sportausschuss der Stadt Witten hat sich übrigens schon positioniert: eine Resolution wurde einstimmig verfasst und dem DOSB zugestellt.

Wer kämpft, kann verlieren – wer nicht kämpft, hat schon verloren. Frei nach Bert Brecht agieren die Ringer in Witten, in Deutschland und in der ganzen Welt und machen das, was sie am besten können – sie kämpfen! In der Hoffnung, dass ihre Anstrengungen helfen, Ringen im Olympia-Programm zu halten …

Weitere Informationen unter www.ringen-um-olympia.de.

Autor:

Detlef Englich aus Witten

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