TuS Heven qualifiziert sich als Vizestadtmeister für den Herbert-Graf-Pokal
Am vergangenen Wochenende traten die Erste und die Zweite Herren des TuS bei der inoffiziellen Stadtmeisterschaft, dem Sparkassen Witten Hallencup, in der Husemannsporthalle an. Die Auslosung bescherte uns sogar ein internes Duell, da beide Teams in der Gruppe C aufeinander trafen.
Die Erste, bei der vier Neuzugänge auf dem Parkett waren, ließ nichts anbrennen und gewann die Gruppe letztendlich souverän und mühelos. Nach dem 4:0 Auftaktsieg gegen den TSV Witten folgte ein 6:1 gegen die von Alfonso Bosco gecoachte Zweite, ehe mit einem 5:0 gegen den Hammerthaler SV der Gruppensieg klar gemacht wurde. Gegen Letztere siegte auch die Zweite Herren, sodass es im letzten Spiel gegen den TSV Witten ums Weiterkommen ging. Diese Partie ging leider mit 2:3 verloren, weshalb nur unser Landesligateam den Sprung unter die besten acht Mannschaften schaffte. Trainer Marc Müller zeigte sich mit dem Auftritt vom Samstag zufrieden: „Das war sehr konzentriert und sauber, was wir hier gespielt haben. Natürlich darf man die Ergebnisse nicht überbewerten. Aber wie sich die Jungs insgesamt präsentiert haben – auch was die Ausstrahlung auf und neben dem Platz anging – damit bin ich absolut einverstanden.“
Einen Tag später ging es dann mit der Endrunde weiter. In der auf dem Papier etwas schwierigeren Vorrundengruppe traf die auf vier Positionen veränderte Mannschaft auf den VfB Annen, den SV Herbede und den TSV Stockum. Anstelle von Carl Hegmann, Christoph Rölleke, Cem Aktan und Farset Kaedi waren nun Volkan Kiral, Serkan Aydin, Gabriel Bernstein und Frederic Krawinkel am Ball, die gemeinsam mit den sich schon am Samstag im Einsatz befindlichen Max Steegmann, Stylianos Mouratidis, Timo Kessler, Enis Dindar und Christian Berndl um den Titel kämpfen wollten.
Der Auftakt gelang nach Maß. Nachdem die beiden Gruppengegner Stockum und Herbede sich 1:1 trennten konnte der TuS gegen Annen direkt vorlegen und sich die ersten drei Punkte erarbeiten. 3:1 hieß es nach 12 Minuten. Anschließend gelang es nicht, gegen den TSV Stockum eine 1:0-Führung über die Zeit zu bringen und man musste sich mit einem 1:1 begnügen. Das gleiche Resultat gab es dann im abschließenden Gruppenspiel gegen Herbede. Auch hier ging der TuS in Führung, spielt im Anschluss aber zu pomadig und wurde mit dem Ausgleich bestraft. Durch das schlechtere Torverhältnis blieb nur der 2. Platz in dieser Gruppe.
„Wir hatten eigentlich einen guten Auftakt in die Vorrunde. Nach den beiden Führungstreffern in Spiel 2 und 3 ist uns aber die Zielstrebigkeit und Spannung abgegangen. Zu wenig Tempo ohne Ball, zu wenig Ballgeschwindigkeit, zu wenig zielgerichtete Aktionen. Insgesamt war das irgendwie ok, aber eben auch nicht mehr“, beschreibt Coach Müller die Gruppenphase.
Im Halbfinale gegen den SV Herbede 2 legte seine Mannschaft dann aber eine deutliche Schippe drauf und zeigte ihr bestes Spiel an diesem Wochenende. „Das war flüssig mit tollen Kombinationen und Toren. Eine einwandfreie Leistung“, so Müller. Auch Timo Kessler, der nach dem Turnier zum besten Keeper des Tages gekürt wurde, hielt, was es zu halten gab. Am Ende hieß es 3:0 für den TuS und der Einzug in das Finale, wo die erste Garnitur des SVH warten sollte. Gleichzeitig wurde mit diesem Sieg auch die Qualifikation für den Herbert-Graf-Pokal am kommenden Samstag geschafft.
Im Finale zeigte sich dann der Stellenwert der Psychologie im Fußball: Auf der einen Seite ein hochmotivierter SV Herbede, der als Ausrichter unbedingt den Turniersieg wollte, und auf der anderen Seite unser TuS Heven, der aufgrund der katastrophalen Hinrunde immer noch Probleme hat, mit Rückschlägen umzugehen. „Die Mannschaft ist in sich zusammengefallen, das war ernüchternd“, konstatierte Müller. Zunächst war alles noch nicht dramatisch. Herbede ging nach einem individuellen Fehler mit 1:0 in Führung, kurz darauf kassierte Christian Berndl eine 2-Minuten-Strafe. „Kein hartes Foul, aber er unterbindet einen Konter. Kann man schon geben“, gesteht der Coach. Anschließend überschlugen sich die Ereignisse: Der SVH nutzt die Überzahl zum 2:0 und Volkan Kiral sah die rote Karte, womit Marc Müller aber nicht einverstanden war: „Der Schiedsrichter
hat uns hinterher gesagt, was er in seinen Bericht schreibt. „Süffisantes Klatschen und ein ironisches ‚super Leistung Schiri‘. Genau das hat Volkan auch gesagt, ich stand ja daneben. Für mich ist das ein unsportliches Verhalten und eine gelbe Karte, meinetwegen auch eine 2-Minuten-Strafe. Warum man sich aber für so etwas mit einer roten Karte profilieren muss ist mir unbegreiflich. Und wenn dann noch zwei Herbeder Spieler, wovor ich meinen Hut ziehe, positiv auf den Schiedsrichter einwirken wollen, da sie es auch nicht gerechtfertigt fanden, dann sagt das alles.“ Gleichzeitig will der Trainer aber nicht nur die Schuld beim Schiedsrichter suchen, er nimmt auch seinen Spielmacher in die Pflicht: „Unabhängig davon ob gerechtfertigt oder nicht darf es überhaupt nicht soweit kommen. Volkan ist 32 und hat sich aufgeführt wie ein übermotiverter A-Jugendlicher. Das ist unnötig und schadet nur der Mannschaft.“
Diese bekam im Finale dann übrigens kein Bein mehr auf die Erde und ergab sich ihrem Schicksal. Am Ende stand ein 5:0 für den SV Herbede und trotz der Vizemeisterschaft für den TuS ein ernüchternder Abschluss des Fußballwochenendes. Besser machen soll es die Truppe dann am 23.01. beim Herbert-Graf-Pokal, zuvor steht aber wieder eine intensive Trainingswoche an: „Unser Fokus diese Woche ist klar. Das Turnier am Samstag ist Zubrot, wichtiger ist die Grundlage für die Rückrunde zu schaffen“, erklärt Müller abschließend.
Autor:Marc Holzapfel aus Witten |
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