Sieben auf einen Streich oder "Einfach meisterlich"

Unaufhaltbar - unbegreiflich - unfassbar: Der Wahnsinn hat ein neues Zuhause: das "Estádio Mineirão" von Belo Horizonte! Hätte jemand vor dem Halbfinal-Match gesagt: "Wir hauen den 5-maligen Weltmeister Brasilien im eigenen Land mit 7:1 weg", er wäre wohl sofort in die Psychiatrie eingewiesen worden. Und jetzt ist eine deutsche Mannschaft nach 2002 wieder einmal im Finale. Dabei konnte der Bundestrainer es zuvor keinem seiner Kritiker recht machen. Gewinnt er, lag es an der Mannschaft. Verliert er, liegt es an ihm. Und nun - alles vergessen. Nur noch hohe Belobigungen über den grandiosen Sieg über Brasilien und seine spieltaktischen Qualitäten.

In der Tat: Nach seiner Beförderung zum Cheftrainer vor acht Jahren hat Löw ein Team geformt, das das schnelle Umschaltspiel aus dem "effeff" beherrscht. Alle Spieler sind taktisch versiert, voller Ideen und machen - Brasiliens Kicker können es seit dem Halbfinale leidvoll bestätigen - derzeit lieber einen Schlenker zu viel, als ein schmuckloses Tor zu erzielen. Und kreieren dabei mehr Chancen, als sie Tore schießen. Und jetzt fehlt nur noch eins: der Titel.

Nachdem sich im zweiten Halbfinalspiel Holland-Trainer Louis van Gaal selbst ausgetrickst hat, heißt der Endspielgegner Argentinien. Nach sechs erfolgreichen Spielen sind Jogis Jungs auf die avisierte Zielgerade eingebogen. Und jetzt heißt es nur noch: "Alles oder nichts - Titel oder Trottel".

Autor:

Alfred Möller aus Witten

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