Ruhrtal-Triathlon: Wettkampf gegen das Wetter - Veranstalter zufrieden
Waren es vor drei Jahren bei der letzten Ausgabe des Sparkassen-Ruhrtal-Triathlons, veranstaltet vom Triathlon-Team TG Witten, noch knapp 40 Grad Hitze und strahlender Sonnenschein, so mussten die Sportler am vergangenen Sonntag mit kühlen 15 Grad und Dauerregen vorlieb nehmen.
Der guten Stimmung und tollen Leistungen tat dies laut TTW allerdings keinen Abbruch. Am königlichen Schleusenwärterhaus in Herbede zeigten knapp 400 Athleten in Jedermann- und Staffelrennen, Seniorinnen- und Seniorenliga, Regionalliga der Frauen und nicht zuletzt bei den offiziellen NRW-Meisterschaften über die Sprintdistanz, dass Triathlon auch bei schlechtem Wetter ein Vergnügen sein kann.
Dank des Organisatoren-Teams hatte das TTW einen tollen Wettkampf auf die Beine gestellt – auch wenn nur der harte Kern der Triathlon-Begeisterten den Weg an die Ruhr fand.
Zahlreiche freiwillige Helfer hatten zuvor mit viel Motivation und Einsatz das Wettkampfgelände rund um das königliche Schleusenwärterhäuschen aufgebaut. Bereits in den letzten anderthalb Jahren hatten die Organisatoren in konstruktiven Gesprächen mit der Stadt und dem Nordrhein-Westfälischen Triathlonverband die Fortführung der Erfolgsgeschichte „Triathlon im Ruhrtal“ festgezurrt. Witten ohne einen Triathlon – das kann in der Triathlonhauptstadt Deutschlands eigentlich nicht möglich sein.
Ab 9.50 Uhr gab es im Stundentakt Wettkampfstarts auf der Sprintdistanz (750 Meter schwimmen, 20 Kilometer Rad fahren auf der Herbeder Straße und 5 Kilometer Laufen). Da die Ruhr mit 22,4 Grad angenehm temperiert war, mussten alle Wettkämpfe ohne Kälteschutzanzug geschwommen werden.
Die Damen von Seniorinnen- und Regionalliga machten um 9.50 Uhr den Anfang. Bei den Seniorinnen stand Rang zwei in der Einzelwertung für Silke Hamacher zu Buche und durch die guten Ergebnissen ihrer Mitstreiterinnen Kathrin Ernst (6.) und Sabine Jörges (17.) ergab dies auch Tagesplatz 2, friedlich geteilt mit den Seniorinnen vom PV Triathlon Witten.
Die Damen der Regionalliga erwischten ebenfalls einen ganz starken Tag. Allen voran TTW-Teamcaptain Angela Mancini, die mit Platz 10 den Grundstein für ihr Team legte. Annika Potthoff, als starke Schwimmerin bekannt, fühlte sich entlang der Ruhr auf dem Rad und in den Laufschuhen sehr gut und finishte mit ihrem bestem Saisonergebnis auf Platz 17. Komplettiert wurde die starke Leistung von Eva Böde auf Platz 32. Folgerichtig standen die Damen am Ende des Tages auf dem 5. Platz.
Beim Start der Senioren um 10.50 Uhr war das Triathlon Team TG Witten ebenfalls mit einer Mannschaft vertreten. Die Herren Sven Wucherpfennig (18.), Stefan Bachmayr (25.), Jan Timo Lischka (29.) und Holger Kliem (53.) zogen sich achtbar aus der Affäre und belegten in der Tageswertung Platz 7 von 27 Teams. Mit dem Podiumsplatz wird es in dieser Saison wahrscheinlich leider nichts bei 7 Punkten Rückstand auf das Team TVE Netphen vor dem letzten Wettkampf in Xanten, aber der aktuell vierte Platz ist sehr hoch zu bewerten.
Der Spitzensport des Tages folgte dann bei den NRW-Meisterschaften über die Sprintdistanz. Am Start war ein erlesenes Feld der besten Athleten der Region – von der 1. und 2. Bundesliga über die NRW-Liga bis hin zu diversen NRWTV-Kader-Athleten.
Insbesondere die Triathleten der beiden Wittener Vereine konnten dem Wettkampf ihren Stempel aufdrücken. Das Triathlon-Team TG Witten war mit drei der sechs Podiumsplätze der erfolgreichste Verein auf dieser Distanz in NRW, den Meister bei den Herren stellte der PV Triathlon mit Tim Siepmann. Dieser konnte nach einem super Schwimmen den beiden Verfolgern Sebastian Krusch und Lukas Engelbert (beide TTW) auf der Laufstrecke ein paar Sekunden abnehmen, nachdem die beiden auf der top ausgeschilderten Radstrecke die Nässe vom Asphalt gefegt hatten.
Bei den Damen war Sabine Dettmar vom TTW auf dem Treppchen mit Rang drei vertreten, eine gute schnelle Einheit vor der Ironman 70.3-WM in zwei Wochen in Zell am See. Als Zweite der AK 20 und achte Frau komplettierte Frauke Fehrs den starken Gesamteindruck.
Die beiden letzten Rennen des Tages standen ganz im Zeichen der Jedermänner (und –frauen), welche die verkürzte Sprintdistanz bewältigten (500/20/5). Knapp 140 Einzelstarter und Staffeln pflügten nach dem Startschuss des Ersten Beigeordneten/Sozialdezernenten der Stadt Witten und für den Sport zuständigen Frank Schweppe, durch die Fluten der Ruhr und umkurvten die Pfützen auf der Herbeder Straße und auf der Laufstrecke an der Ruhr entlang. Eine bunte Mischung an Athleten wurde von den Zuschauern lauthals angefeuert – holländische Bundesligastarter ebenso wie Triathlon-Neulinge.
Den Sieg bei den Herren erreichte Marijin de Jonge als einziger Athlet unter einer Stunde (59:30 min), bei den Damen gewann Katharina Güldenzoph vom ASV Köln in 1:09:15 h. Überreicht wurden die beeindruckenden Siegerpokale von Bürgermeisterin Sonja Leidemann, die es auch bei dem schlechten Wetter nicht nehmen ließ den Triathlon live zu verfolgen und von Klaus Lohmann. Wärmende Grußworte richtete sie an die Zuschauer, Athleten und insbesondere an die über 100 Helfer des TTW. "Ein großer Dank gebührt auch der Sparkasse, dem Möbelhaus Ostermann und den Stadtwerken für die Bereitstellung attraktiver Sachpreise", so Timon Bock vom TTW.
Triathon-Staffeln - PV mit vielen Teilnehmern am Start: Natürlich nahmen viele PV-Athleten gerne die Einladung an, auch mit Staffeln-Teams im Jedermann-Wettbewerb über die Sprintdistanz zu gehen. Neun der insgesamt 26 Mannschaften trugen PV-Farben, als der Start um 13:50 Uhr freigegeben wurde. Nicht überraschend, dass die mit den PV-Cracks Hillard Remmers, Till Schäfer und Hendrik Hasenclever gespickte Mannschaft gleich beim Schwimmen die Führung übernahm und bis zum Ziel nicht mehr abgab. Platz 9 in der Männer-Wertung gehörte Andreas Böhm, Robert Senekovic und Carsten Bröckelmann, ein Platz dahinter finishten Sven Koopmeiners, Uli Knepper und Wilm Lutter.
Zwei Frauen-Teams schickte der PV ins Rennen - Judith Senekovic, Brigitte Hartig und Nermin Cartilli schwammen, fuhren und liefen als „PV women Team“ auf Platz 5, Roswitha Schön, Annette Bischhof und Ulla Drozdowski kamen auf Platz 20 ins Ziel.
Auf dem Treppchen landeten zwei PV-Mixed-Staffeln: Antje Brammann mit Christian und Steffi Meckel holten sich hinter der Familienmannschaft mit Till Pastor, Nils Brüchert-Pastor und Tochter Nati den dritten Platz. Platz vier und fünf gehörten ebenfalls zwei weiteren PV-Staffeln: Thorsten Lohmann, Petra Ortwein und Matthias Dix finishten vor dem „PV Silver Mixed-Team“ mit Ingeborg Gottlob, Jobst Oelbermann und Ingelore Köster.
Monika Knufinke dagegen absolvierte bei den Jedermännern alle drei Disziplinen. Mit ihrem ersten Platz in der W70 setzte die PVlerin das Tüpfelchen auf dem ‚i‘.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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