Peter, der Große: "Für den VfL würde ich alles tun"
Kann Trainer Peter Neururer,
den VfL Bochum noch retten?
Sympathisches Großmaul
endlich wieder im Geschäft
Im Dezember 2012 widmete "DER SPIEGEL" Peter Neururer, der sich gerne "Peter, der Große" nennt, und über dreieinhalb Jahre keinen Trainerjob mehr ausübte, aber dafür sein Golf-
Handicap verbessern konnte, ein mehrseitiges Porträt. Und das las sich wie eine Niederschrift über einen ins Abseits geratenen Fußball-Übungsleiter a. D., der einfach nicht wahrhaben will, dass seine Zeit vorbei ist.
"Mich bewerben? Ich muss schon gefunden werden!" Und: "Wenn in dieser Saison kein Angebot mehr kommt, werde ich nicht mehr als Trainer oder Sportdirektor arbeiten", legte sich der 57-Jährige fest. "Nur für meine Lieblingsklubs Bochum, Schalke und Köln würde ich immer eine Ausnahme machen", schränkt Neururer ein. Nun ist er wieder bei den "Unabsteigbaren" von der Castroper Straße, seiner insgesamt 16. Trainerstation, am Ball. Und wie zu erwarten, hat sich der engagierte Übungsleiter für sein Wirken in Bochum das griffige Motto "WIR BLEIBEN DRIN!" ausgedacht.
Für die verbleibenden sechs Saisonspiele - als erprobter Feuerwehrmann und Retter - wie schon so oft in seiner Karriere - soll der eloquente zum unfreiwilligen vorzeitigen Rentner degradierte Sportlehrer seinen ehemaligen Club vor dem Absturz in die Drittklassigkeit retten. "Ich habe keine Hundertstelsekunde gezögert. Das ist der VfL Bochum! Der braucht mich jetzt. Und das ist ein Verein, für den ich in jeder Situation alles tun würde", sagte Neururer und fügte mit seinem gewohnten Hang zur Übertreibung hinzu, er habe "die schwierigste Aufgabe, die ich je hatte", übernommen.
Dem durchaus sympathischen Großmaul, das mal behauptete, wenn es nur nach Kompetenz gehen würde, müsste ich eigentlich als Trainer bei Real Madrid arbeiten, scheint inzwischen egal zu sein, dass er bei einem Abstiegskandidaten gelandet ist. Hauptsache: zurück im Geschäft!
Logisch, dass der Neururer-Coup bei den seit dem Bundesliga-Abstieg 2010 schwer gebeutelten Bochumer Anhängern euphorieähnliche Zustände auslöste. "Wir haben ihn endlich wieder, den Pep Guardiola des Kohlenpotts, der so schön polarisiert und tanzen kann", jubelte ein VfL-Fan in einem sozialen Netzwerk. Bleibt die Frage, ob Neururer den Anforderungen des Abstiegskampfs gesundheitlich überhaupt noch gewachsen ist.
In dem Anfangs zitierten "SPIEGEL"-Artikel gibt es noch ein nettes Bonmot, das zum Comeback des Schnauzbartträgers in Bochum passt. Was er vom Begriff "Feuerwehrmann" halte, wird Neururer da gefragt. Er antwortete: "Nach dem 11. September 2001 waren die Feuerwehrleute in New York Helden."
Schaun wir mal, ob die letzten Spiele mehr (Punkt-)Erträge bringen. Denn eins ist sowieso klar: Punkte sind Pflicht! Verlieren verboten! Wirklich helfen also nur noch Siege. Deshalb sind Taten gefragt und keine Sprüche - außer den der Bergleute. Und der lautet: "Glück auf!"
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Autor:Alfred Möller aus Witten |
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