Kreispokal-Viertelfinale: Westfalenligist TuS Heven knackt Favoritenschreck Concordia Wiemelhausen auf roter Asche
Cenil-Team bleibt mit 7:5-Sieg nach 11-Meter-Schießen auch im Pokal in der Erfolgsspur
Hevens Torwart-Oldie Holger "Howi" Lichottka (41)
als Elfmeter-Killer gefeiert
Dass es in Wiemelhausen gegen das gallige Concordia-Team, immerhin Tabellenzweiter der Bezirksliga, nicht einfach im erneuten Pokalfight werden würde, war dem leicht favorisierten Westfalenligisten TuS Heven 09, der im Vorjahr gegen den Bochumer Favoritenschreck ausschied, schon vorher klar.
Eins vorweg: Es war ein Match auf Augenhöhe. Und wer auf der roten Asche einen fußballerischen Leckerbissen erwartete, war so fehl am Platz wie ein Feinschmecker in der Frittenbude. Während die Hevener in Halbzeit eins versuchten, die Spielkontrolle zu behaupten, zeigten sich die motivierten Gastgeber mehr von ihrer kämpferisch-rustikalen Seite, gingen kompromisslos in die Zweikämpfe, konnten im ersten Spielabschnitt die Hevener Angriffsbemühungen erfolgreich neutralisieren und nahmen ein verdientes 0:0-Unentschieden mit in die Kabine.
Gestärkt durch den Pausentee und einem kämpferischen "Weiter so!" ihres Trainers Thomas Gerner blieben die Concordianer nicht nur ein unbequemer Gegner, sondern gingen obendrein auch noch durch Ingo Freitag zehn Minuten nach Wiederanpfiff völlig unerwartet in Führung. Nun war das Team von Coach Onur Cinel gefordert, wollte es nicht schon wieder von der zwei Klassen tiefer spielenden Gerner-Elf aus dem Pokal geschossen werden. Die Antwort der Haldenweg-Kicker - nach einer kleinen Schockstarre - war für die Gastgeber überraschend, heftig und folgte per Doppelschlag. Der eingewechselte David Nyenhuis glich in der 69. Minute aus, und Özgür Cetinbag ließ eine Minute später die 2:1-Führung folgen. Doch Wiemelhausen zeigte Moral, schlug in Minute 80 zurück und rettete sich in die Verlängerung, die das Cinel-Team natürlich liebend gern vermieden hätte, wusste es doch, wie es im Vorjahr am ominösen Punkte scheiterte.
Wieder war es Hevens Mann für wichtige Tore, David Nyenhuis, der in der ersten Hälfte der Verlängerung seine finalen Qualitäten zeigte und zum 3:2 für seine Farben einloggte. Mit einem unhaltbaren Sonntagsschuss von Tobias Wille in der 104. Minute hielten die Wiemelhauser ihre Sieg-Hoffnungen an der Glücksburger Straße weiterhin ambitioniert aufrecht. Doch die endgültige Entscheidung in dem spannenden Pokalmatch fiel - Duplizität der Ereignisse - erneut vom Elfmeterpunkt. Und hier hatten die Hevener die besseren Nerven. Während Torwart-Oldie Holger "Howi" Lichottka cool blieb und einmal routiniert wie gekonnt parierte und beim zweiten Mal der Pfosten sein Verbündeter war, verwandelten seine nervenstarken Mitspieler Besim Kasumi, Alexander Nour, Özgür Cetinbag und Ali Abou-Saleh sicher und konnten sich somit für das Vorjahrs-Ausscheiden eindrucksvoll revanchieren.
Während Hevens neuer Chefcoach Onur Cinel mit seiner Taktik sowie mit Einwechsel-Joker und zweifachem Torschützen David Nyenhuis alles richtig gemacht hat und den TuS-Express weiter in der Erfolgsspur hält, lobte Concordia-Trainer Thomas Gerner seine Jungs und sagte: "Kompliment an meine Mannschaft. Was sie gezeigt hat, war absolute Werbung für einen Bezirksligisten."
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TuS Heven 09: Lichottka; Cetinbag, Krickhahn, Kampik (73. Witt), Golm (66. Nyenhuis), Kasumi, Abou-Saleh, Kursun, Olgun (66. Nour), Mudric, Günkaya.
Torfolge: 1:0 Freitag (56.), 1:1 Nyenhuis (69.), 1:2 Cetinbag (70.), 2:2 Wartala (80.), 2:3 Nyenhuis (98.), 3:3 Wille (104.).
Autor:Alfred Möller aus Witten |
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