Kleiner Mann mit großem Kämpferherzen oder :-) :-) Georgier Akaki Kuntchulia ist KSV-Publikumsliebling
Frank Weniger, ehemaliger KSV-Cheftrainer:
"Akaki ist ein Athlet, wie man ihn sich
als Trainer nur wünschen kann"
Seine Auftritte: brillant. Sein Griffrepertoir: bemerkenswert. Seine Bilanz: beeindruckend. Logisch, dass Akaki Kuntchulia, der Mann, der nur einen Gang, den Vorwärtsgang, kennt, wegen seiner Matten-Power längst zum gefeierten Publikums-Liebling bei den KSV-Fans wurde.
Einst von Fatih Sirin empfohlen, gehört der kleine symphatische Athlet mit dem großen Kämpferherzen nun schon seit zehn Jahren zu den Leistungsträgern beim KSV. Und die Stärke des georgischen Freistilspezialisten Kuntchulia ist: Er hat einfach keine Schwächen. Steht der überwiegend in der 60-Kilo-Klasse ringende Griffkünstler auf der Matte, ist Action, Spannung sowie Ringen vom Feinsten angesagt. Und Punkte für die Mannschaft sowieso.
"Ich will immer gewinnen. Verlieren macht mich echt krank. Und ganz egal - ob im griechisch-römischen oder im freien Stil -, wo mein Trainer mich aufstellt, ich ringe da - kein Problem", sagt der überzeugte Team-Player und erfahrene Taktiker, der als Kind in der ehemaligen DDR aufwuchs, weil sein Vater (selbst einst ein erfolgreicher Ringer und EM-Teilnehmer) als russischer Soldat fünf Jahre lang im sächsischen Dresden stationiert war.
Auch in dieser Saison gehört die personifizierte Zuverlässigkeit zu den erfolgreichsten Punktesammlern beim KSV. Und entsprechend gut liest sich die Bilanz des ehemaligen georgischen Vizemeisters: 14 Siege und satte 50 Mannschafts-Punkte bei nur zwei Niederlagen. Eine Top-Quote, insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass das kleine Kraftpaket seit dem 12. 12. schon 35 Lenze zählt. Logisch, dass Ex-KSV-Coach Frank Weniger sich schon jetzt auf die sehenswerten Kämpfe in 2013 des emsigen Punktelieferanten freut. "Akaki ist ein Athlet, wie man ihn sich jeder Trainer nur wünschen kann: zuverlässig, leistungsstark und absolut professionell, eben ein absoluter Glücksgriff für den KSV", so das Fazit des ehemaligen Wittener Chef-Trainers und derzeitigen Rekonvaliszenten, der 2013 seinen Job dem bislang als Interimstrainer fungierenden Fatih Sirin übergibt.
Doch Punktelieferant hin und neuer Trainer her, nicht nur beim Ringen ist der wieselflinke Georgier spitze. Auch beim Hallen-Fußball glänzt er mit feinem Ballgefühl und wurde von den ehemaligen Wittener Meister-Ringern Carmine Cantalupo und Michael Kuhn prompt zum Sturmführer des "KSV-Bonsai-Teams" gewählt.
Eigentlich ist der beliebte und stets gut gelaunte Sonnyboy sehr zufrieden mit seiner sportlichen Heimat Witten. Doch hin und wieder packt den im KSV-Ringer-Zentrum wohnenden Junggesellen das Heimweh, und er fühlt sich in seiner Wohnung unter dem Dach der Ostermann-Halle ein wenig einsam.
"Obwohl ich mich inzwischen prima verständigen kann, viele Freunde in Witten habe, fehlt mir halt ein bisschen die gewohnte Umgebung und Abwechslung - wie beispielsweise meine Lieblings-Hobbys das Angeln und Jagen - beides Dinge, die ich im heimischen Georgien während meiner Freizeit leidenschaftlich gern ausübe", verrät Single Kuntchulia. Doch ohne seinen Ringer-Sport, der in Georgien einen hohen Stellenwert hat, läuft auch im heimatlichen Batumi nichts. Dort arbeitet das stadtbekannte Ringer-Idol in einer Sportschule als Trainer und gibt sein Können an talentierte Schüler, Jugendliche, Kadetten sowie Senioren weiter.
Dank moderner Kommunikationsmittel wie E-Mail, YouTube und Skype tauscht der Wahl-Wittener sich fast täglich mit Familie und Freunden aus und bleibt so stets auf dem Laufenden in puncto Neuigkeiten. Keine Frage, dass sich der "Mann in der Fremde" schon lange auf seine Rückkehr ins heimatliche Batumi (etwa 180.000 Einwohner), einer aufstrebenden georgischen Hafenstadt freut. Nach seinem letzten Saison-Kampf am 22. Dezember in der Husemann-Halle gegen KSC Niedernberg ist es nach langen Monaten in der Fremde endlich soweit. Per Flieger geht's ab gen Georgien.
Und dort, am Schwarzen Meer, warten Eltern, Bruder, Schwester und Verwandte schon sehnsüchtig auf den "verlorenen Sohn", um dann gemeinsam den Jahreswechsel zu feiern und ein paar Tage später, in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar, zelebriert die gläubige georgische Familie das Weihnachtfest auf russisch-orthodoxe Art.
Autor:Alfred Möller aus Witten |
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