IOC-Komitee zeigt Ringern die ROTE KARTE - Olympia 2020 ohne die älteste Kampfsportart?

Ringen, seit 1896 traditioneller olympischer Bestandteil, soll aus dem olympischen Programm gestrichen werden. Dieses Vorhaben des IOC trifft nicht nur in Witten auf völliges Unverständnis. Ein Bild wie dieses aus dem Jahr 1964, als Klaus Rost (im Cabrio links) von Günter Maritschnigg (rechts) und vielen Fans begeistert am Hauptbahnhof empfangen wurde, wird es dann nicht mehr ­geben.
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  • Ringen, seit 1896 traditioneller olympischer Bestandteil, soll aus dem olympischen Programm gestrichen werden. Dieses Vorhaben des IOC trifft nicht nur in Witten auf völliges Unverständnis. Ein Bild wie dieses aus dem Jahr 1964, als Klaus Rost (im Cabrio links) von Günter Maritschnigg (rechts) und vielen Fans begeistert am Hauptbahnhof empfangen wurde, wird es dann nicht mehr ­geben.
  • hochgeladen von Alfred Möller

In Ringerszene regt sich Wut und Empörung

In der Ringerwelt schlug die Nachricht des „Internationalen Olympischen Komitees“, IOC, die jahrtausendealte Kampfsportart Ringen für die Sommerspiele 2020 aus dem olympischen Programm zu nehmen, wie eine Bombe ein.
Die Meldung über das drohende Olympia-Aus erreichte die Ringerszene ohne Vorwarnung und wie aus heiterem Himmel. Während anfangs allenthalben ein regelrechter Schockzustand vorherrschte, löste der IOC-Plan danach einen Sturm der Entrüstung sowie des Protests aus. Weltweit traf eine mediale Wut- und Empörungs-
welle auf die Granden des Internationalen Olympischen Komitees. „Die Herren des IOC töten den olympischen Geist“, schimpfte der Präsident des griechischen Verbandes, Kostas Thanos, im griechischen Fernsehen.

Und auch in Ländern wie Iran, Georgien, Aserbaidschan, Russland, Kasachstan, der Türkey und den USA, in denen das Ringen traditionell zu den Volkssportarten zählt, will man es nicht glauben, dass dem seit 1896 zum olympischen Programm gehörenden Kampfsport Ringen nun das Aus signalisiert wird. „Eine olympische Sportart muss Tradition und Fortschritt verbinden“, begründete IOC-Vizepräsident Thomas Bach lapidar die Entscheidung der 15-köpfigen Exekutive und dachte dabei wohl eher an „Big Money“.

Die deutsche Ringer-Nation nahm den Plan der IOC-Altherren-Riege fassungslos zur Kenntnis und will ihn einfach nicht glauben. Und auch die Ringerszene in der Ruhrstadt, früher eine Hochburg des traditionreichen Kampfsports in Deutschland, traf die Nachricht wie ein Keulenschlag und erschütterte sie bis ins Mark.

Insbesondere Ex-KSV-Meisterringer Michael Kuhn findet den IOC-Beschluss geradezu absurd: „Noch vor wenigen Jahren wurde das Frauen-Ringen olympisch - und jetzt folgt ein Salto mortale. Es ist doch einfach lächerlich, wenn so Sportarten wie Tontaubenschießen und Treff den laufenden Keiler, für die sich doch eigentlich kein Schwein interessiert, im olympischen Programm bleiben und dem Ringen ganz cool die rote Karte gezeigt wird.“

Dagegen fürchtet Frank Weniger, ehemaliger Trainer und derzeitiger Sportwart des KSV, sollte das IOC-Vorhaben Realität werden, sehr einschneidende Konsequenzen: „Dieses desaströse Vorhaben dürfte weitgehende Auswirkungen für das Ringen nicht nur in Deutschland haben. Es werden zahlreiche Fördermaßnahmen sowie Gelder wegfallen, es droht ein Absturz in die Bedeutungslosigkeit.“ Und KSV-Vorsitzender Detlef Englich bringt es auf den Punkt: „Jetzt geht es um die Existenz.“

Lesen Sie die Meinung von Wittener Olympia-Medaillengewinnern zu dieser Entscheidung des IOC in den Bildunterschriften.

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Autor:

Alfred Möller aus Witten

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