HSV-Special: Wittens einziger Handball-Präsident
Seit mittlerweile sieben Jahren hält er beim HSV Herbede die Zügel in der Hand: Andreas Hake ist seit 2006 Vorsitzender des HSV und erledigt die Arbeit im Hintergrund. Was ihn antreibt, warum Vorstandarbeit auch öfter mal keinen Spaß macht und wie er die Entwicklung des Vereins sieht, gibt’s heute zu lesen: Im ersten Teil des Online-Specials zum HSV Herbede.
Seit 40 Jahren hält Hake dem Verein die Treue, durchlief sämtliche Herbeder Jugendmannschaften und stand später auch im Seniorenbereich auf dem Feld. Auf die Frage, ob ihm nie in den Sinn kam, den Handballsport mal bei einem anderen Verein auszuüben, antwortet der HSV-Vorsitzende: „Im Jugendbereich hab ich mal in der Westfalenauswahl gespielt, da kam natürlich der ein- oder andere Anruf. Wirklich befasst hab ich mich damit aber nie.“ Als es mit der eigenen sportlichen Karriere dem Ende entgegen ging, wollte er dem Verein auch nach der aktiven Zeit treu bleiben und entschied sich dafür, Vorstandsarbeit im Verein zu leisten.
So bekam er 2003 mit, wie sich die Handballabteilung des SV Herbede zum eigenständigen Verein entwickelte, von dort an der HSV Herbede wurde: „Das war der absolut richtige Schritt, muss man im Nachhinein sagen“, sagt er heute. Seitdem ist der HSV der einzig reine Handballverein in Witten, „in allen anderen Wittener Vereinen gibt es mehrere Abteilungen wie beispielsweise Turnen, Tischtennis.“ Und damit einher geht, dass Hake der einzig „echte“ Präsident eines Handballvereines in Witten ist. „Da gibt’s immer ein paar Frotzeleien auf Vereinstreffen in Witten, wenn man den anderen erklärt, dass sie ja nur Abteilungsleiter sind“, erzählt Hake mit einem Augenzwinkern.
Dass Vorstandsarbeit nicht immer spaßig ist, wird jedoch ebenfalls schnell klar: „Das ist ganz viel Arbeit im Hintergrund, die viele gar nicht so mitbekommen“, erzählt der Optiker, der seinen Laden auf der Herbeder Meesmannstraße hat, „wir sind hier im Vorstand noch nicht breit genug aufgestellt, und so werden viele Aufgaben manchmal auf wenige Schultern verteilt“, erzählt Hake weiter. „Da sind wir aber nicht der einzige Verein, dieses Problem kennen wohl genügend Clubs.“
Was ihn trotzdem antreibt wird allerdings genauso fix klargestellt: „Es ist klasse, eine Entwicklung zu sehen und dabeizusein“, so der Vorsitzende. In der Tat, in den letzten Jahren konnte man so einiges beobachten: Nachdem 2. und 3. Mannschaft vor zwei Jahren in die Kreisliga bzw. 2. Kreisklasse aufstiegen, legte die 1. Herrenmannschaft vergangenes Jahr nach, marschierte zurück in die Landesliga.
Und auch dass es endlich wieder eine Damenmannschaft gibt, freut Hake ganz besonders: „Ein Damenteam gehört für mich in einem vernünftigen Handballverein dazu“, so Hake, „dass die ganze Geschichte direkt so erfolgreich läuft ist natürlich noch schöner“, sagt Hake, der vor allem den Damentrainern Michael Wieczorek und Frank Lukaschik Dank zollt: „Diese Mannschaft ist quasi ein Selbstläufer, wir im Vorstand müssen da kaum mithelfen weil die Trainer das alles allein regeln“, so Hake.
Mit dem sportlichen Verlauf der Saison ist der Vorsitzende allerdings nicht ganz zufrieden. Denn neben der ersten Mannschaft, die im Abstiegskampf der Landesliga steckt, hatte er sich vor allem von der Reservemannschaft mehr erhofft: „Da ist soviel Potenzial, dass die Truppe weiter oben stehen muss“, sagt er. Auch in der dritten Mannschaft ist der Klassenerhalt noch nicht gesichert. „Ich bin aber davon überzeugt, dass alle drei Teams die Klasse halten und wir kommende Saison einen Entwicklungssprung sehen werden.“
Dann hofft er nur noch, die Strukturen im Vorstandsbereich etwas erweitern zu können und die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen: „Denn einige hier fahren ein deutlich zu hohes Pensum, da gilt es anzusetzen.“
Denn ein Verein kann laut Hake nur funktionieren, wenn sich ehemalige aktive Sportler mit Erfahrung im Handballbereich einbringen. Fragt man nach Beispielen, fällt ein Name sofort: „Johannes Apel hat viel für den Verein getan, wurde kürzlich vom Handball-Verband Westfalen für seine Verdienste für den Handballsport in den vergangenen 25 Jahren geehrt“, braucht Hake nicht lange überlegen. „Solche Leute sind für einen Verein von unermesslicher Wichtigkeit.“ Auch den Familien, die für den Handballsport beim HSV häufig ihre Wochenenden opfern, dankt er: „Das ist nicht selbstverständlich, da wird häufig auf Erholung am Wochenende verzichtet.“
Wie es sportlich für die Herbeder Mannschaften in der aktuellen Saison läuft, lesen Sie Morgen - im 2. Teil des HSV-Specials auf lokalkompass.de
Am 30. März erscheint in der "Witten Aktuell" dann die Sonderseite rund um den Verein.
Autor:Sebastian Wickel aus Herdecke |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.