BWA-Athletin international zurück
Hochsprung-Weltmeisterin aus Witten im Hohen Norden
Frauke Viebahn von der DJK Blau-Weiß Annen (BWA) fuhr im Juni den weiten Weg nach Finnland, um in Tampere an den Weltmeisterschaften der Masters, das heißt der LeichtathletInnen über 35 Jahre (WMACI), teilzunehmen.
In der drittgrößten finnischen Stadt trafen sich 4618 Teilnehmer aus über 90 Nationen, nachdem zwei Jahre Zwangspause durch Corona nicht nur die internationalen Wettkämpfe, sondern vor allem auch die heimatlichen Trainingsstätten und viele Masters auf der ganzen Welt lahmgelegt hatten. So gab es ein großes Wiedersehen unter dem Motto „Masters are back“ und die spannende Frage, wieweit auch die Wittenerin sich wieder der Konkurrenz stellen konnte.
Viebahn in fünf Disziplinen
Viebahn (Altersklasse W60) hatte im „Manchester des Nordens“ für ein ambitioniertes Programm mit fünf Disziplinen gemeldet, zudem bei gänzlich ungewohnten finnischen Sommerbedingungen mit „weißen Nächten“ und 32 Grad. Die Master-Athletin begann mit den Sprints. Ihren Vorlauf gewann sie in 14,48 Sekunden mit einem Zehntel Vorsprung vor der Irin und qualifizierte sich direkt für das Finale. In diesem musste sie sich dann aber geschlagen geben und wurde in gleicher Zeit Fünfte, was schon einmal eine gelungene Rückkehr in die Weltspitze war. Drei Tage später beim 200-Meter-Sprint ein ähnliches Bild: Im Vorlauf 2. Mit Finalteilnahme, während das Finale auf einem 6. Platz beendet wurde, mit der französischen Weltrekordlerin als souveräne Siegerin.
Bronze im Weitsprung
Im Weitsprung kam die BWA-Athletin ohne Fehlversuche in das Finale, wo sie sich mit 4,30 Metern die Bronzemedaille sicherte, hinter der Siegerin Olga Becker aus Deutschland und nur zwei Zentimeter hinter der zweitplatzierten Norwegerin. Eine gelungene Steigerung vor ihrer Paradedisziplin, dem Hochsprung, der am nächsten Tag auf dem Programm stand. Immerhin war sie seit dem Wettbewerb im Mai in Stendal Weltrekordlerin (1,48 Meter), war aber trotzdem sehr angespannt wegen der guten Meldewerte der Konkurrenz. Wie gewohnt stieg sie erst mit 1,33 Metern in den Wettkampf ein, als nur noch eine Spanierin und eine Irin dabei waren. Ab 1,36 Metern hatte sie sich freigekämpft, zog dann bis 1,44 Metern souverän durch und verzichtete dann aber wegen heftiger Wolkenbrüche auf weitere Versuche. Nach zwei Tagen verdienter Pause standen die 80-Meter-Hürden an, welche für die Wittenerin eine Premiere bei den WMACI war, mit Platz 5 in 14,64 Sekunden. zwar nicht perfekt, aber als Einstieg eine Klasse-Leistung.
Vier Teams im Staffel-Finale
Last but not least, stand die 4 mal 100 Meter-Staffel auf dem Programm. Hier zeigten sich für fast alle Mannschaften die Corona-Effekte am deutlichsten, hatten doch viele Masters krankheitsgeschwächt die Reise in den Hohen Norden gar nicht erst angetreten, sondern einige auch in Tampere noch absagen müssen. So standen nur vier Teams im Finale der W60. Die ersatzgeschwächte deutsche Staffel in der Aufstellung Dorit Stehr (Hannover), Olga Becker (Ludwigshafen), Karin Grummert (Harburg) und Frauke Viebahn als Schlussläuferin konnte aber noch die Australierinnen hinter sich lassen und hinter Finnland und Großbritannien Bronze erlaufen. Sechs Disziplinen und drei Medaillen bei Mittelmeerhitze und weißen Nächten: „Masters back“ für Frauke Viebahn im Hohen Norden.
Autor:Nicole Martin aus Witten |
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