„Gemeinsam ringen für Yvonne“ - DKMS und KSV Witten: Typisierungsaktion am 24. August
Die 41-jährige Yvonne Brune stammt aus Herne und lebt seit zwei Jahren in Witten. Sie leidet an einem Non-Hodgkon-Lymphom NHL, einer schweren – und tödlich verlaufenden – Erkrankung des blutbildenden Systems. Nur die fremde Stammzelle eines Spenders kann ihr Leben retten. Der soll nun gefunden werden, in einer großen Typisierungsaktion, die der KSV Witten 07 zusammen mit der Deutschen Knochenmark Spenderdatei DKMS am Samstag, 24. August, von 12 bis 18 Uhr in der Trainingsanlage „Mannesmann-Halle“ an der Mannesmannstraße in Witten (vor der Wittener WerkStadt) startet. Wichtig dabei für die Betroffene selbst, den KSV und die DKMS: Yvonne kann geholfen werden – aber auch vielen anderen Erkrankten, die weltweit auf passende Stammzellen warten!
... wie der KSV Witten ins Spiel kam
Yvonne ist die Freundin von Thomas Altstadt, dem 2. Vorsitzenden des KSV Witten 07. Als der niederschmetternde Befund vorlag, herrschte bei beiden zunächst Fassungslosigkeit, Hilflosigkeit, Trauer. Doch dann die Erkenntnis, dass die eine, kleine Chance, die vielleicht besteht, ergriffen werden sollte – die Stammzellen-Typisierung von möglichst vielen Menschen. Und da kam dann der KSV Witten 07 ins Spiel, der Wittener Traditionsverein. Der hat viel „know how“ bei der Organi-sation von sportlichen Großveranstaltungen. Zuletzt, 2012, bei den Deutschen Juniorenmeister-schaften im Ringen und 2014 wieder, wenn die Männer ihre nationalen Titelträger in der Huse-mannhalle ermitteln werden. Jetzt begibt sich der Verein auf neues Terrain, er hat – gemeinsam mit der „DKMS“ – eine Aktion gestartet, um der jungen Frau zu helfen.
„Gemeinsam ringen für Yvonne“ lautet das Motto – entsprechend der Sportart, die der KSV Wit-ten 07 in erster Linie repräsentiert. Am vergangenen Donnerstag fand eine Pressekonferenz beim KSV statt, an der die Betroffene selbst, ihre Eltern, ihr Partner Thomas Altstadt, die DKMS-Repräsentantin Bettina Steinbauer aus Köln und KSV-Vorstandsmitglieder teilnahmen. Ruhig und gefasst beantwortete Yvonne Brune die Fragen, erzählte vom Beginn ihrer Krankheit: „2004 traten die ersten konkreten Anzeichen auf – Knoten, die nicht schmerzten.“ Seitdem kämpft die Grund-schul-Pädagogin, hat sich verschiedenen Therapien unterworfen und hoffte auf Besserung – doch keine der Behandlungen schlug bisher an.
An ihrer Seite: ihre Eltern, die in Herne leben, und Thomas Altstadt, ihr Partner seit Anfang 2012. „Wir lernten uns bei einer Karnevalsparty in Witten kennen – ich trug eine Lara-Croft-Perücke“, erinnert sich Yvonne. Das war nicht nur Kostümierung, denn nach der gerade überstandenen The-rapie hatte sie ihre Haare verloren. Es „funkte“ zwischen der Hernerin und Thomas Altstadt. Beide leben seitdem zusammen in Witten, und die Krankheit steht natürlich immer wieder im Mittelpunkt ihrer Gespräche. So wie zuletzt, als der behandelnde Arzt an der Münsteraner Universitätsklinik eröffnete, dass nur eine Stammzellenspende ihr Leben retten könne. Sie kontaktierten die Deut-sche Knochenmarkspender-Datei. Knapp vier Millionen Daten hat die DKMS in ihren Registern – aber: „keine Übereinstimmung“, war die ernüchternde Auskunft.
... wir müssen etwas tun
Dem Schock ob dieser niederschmetternden Nachricht folgte die Überlegung, aktiv etwas tun zu wollen, nicht nur abzuwarten. Bettina Steinbauer von der DKMS hatte im Gespräch angedeutet, dass eine Typisierungsaktion für potenzielle Stammzellen-Spender eine Chance sein könnte.
Da war dann Thomas Altstadt am Zuge: „Am 24. August findet die diesjährige Saison-Eröffnungsparty des KSV Witten in der Ostermann-Halle statt. Parallel dazu könnten wir diese Ak-tion durchführen“, skizzierte er gleich die Umsetzungsmöglichkeiten. Gesagt, getan – der KSV-Vorstand stimmte dem Vorschlag einstimmig zu und die Vorbereitungen betrafen nun nicht mehr nur den sportlichen Teil der Saisoneröffnung, sondern auch den weitaus größeren der Typisie-rungsaktion.
Inzwischen ist einiges auf den Weg gebracht worden: die Presse wurde kontaktiert und berichtete bereits umfangreich, Firmen, Organisationen und Institutionen wurden angesprochen, angeschrie-ben, angemailt, Poster und Handzettel erstellt, eine Facebook-Plattform eingerichtet …
Denn viele, viele Menschen sollen informiert werden, dass am 24. August die Typisierungsaktion in Witten stattfindet; viele sollen daran teilnehmen, um möglichst viele potenzielle „Lebensspender“ für an Blutkrebs erkrankte Menschen zu finden. „Es wäre schön, wenn 1.000 Menschen unserem Aufruf folgen würden“, hat der KSV-Vorsitzende Detlef Englich ein hohes Ziel gesetzt. Die DKMS-Family ist mit rund 3,7 Millionen registrierten potenziellen Stammzellspendern der weltweit größte Dateienverbund und koordiniert täglich durchschnittlich 14 Stammzellspenden. Jede weitere Typi-sierung hilft dabei, Menschenschicksalen eine neue, positive Richtung zu geben!
Mannesmann-Halle wird zum Medizinzentrum
Am 24. August wird sich die Mannesmann-Halle dann in ein Medizin-Zentrum verwandeln, wo den Aktionsteilnehmern zum Zwecke der Typisierung nicht mehr als ein Tropfen Blut abgenommen wird. Die Menschen, die mitmachen, sollten gesund und im Alter von 17 bis 55 Jahren sein.
Die Prozedur wäre ähnlich einfach, wenn denn ein Erkrankter und der passende Spender vermittelt werden könnten: aus dem Blut des Spenders werden die Stammzellen „herausgefiltert“, danach übertragen. Das Ganze ohne großen Aufwand, ohne Narkose, Schmerzen, ohne körperliche Ein-schränkungen!
Spenden für DKMS von eminenter Bedeutung
Damit die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung nicht am Geld scheitern muss, ist eine Spendenaktion für die Wittener Typisierung ins Leben gerufen worden! Denn für jede Neuaufnahme eines poten-ziellen Stammzellspenders entstehen der DKMS Analysekosten in Höhe von 50 Euro. Nur wenige Spender können bzw. wollen diese Kosten selbst tragen. Dass die DKMS bei ihren bundesweiten Aktionen dennoch alle geeigneten Interessenten aufnehmen kann, ist zahlreichen Unternehmen zu verdanken, die sich sozial engagieren und die Neuaufnahme potenzieller Spender finanziell unter-stützen.
Das Spendenkonto der DKMS für die Wittener Aktion lautet:
DKMS Spendenkonto 707000
BLZ 452 500 35, Sparkasse Witten
Prominente Unterstützung für die Aktion
Drei prominente Paten setzen sich für Yvonne Brune und die vielen Blutkrebs-Erkrankten ein: der bekannte Mediziner und Autor Prof. Dietrich Grönemeyer, der Olympia-Silbermedaillengewinner von Peking 2008 im Ringen, Mirko Englich und als dritter im Bunde der Wittener Sportler und Mediziner Mark Warnecke, Ex-Schwimmweltmeister und Arzt.
An der Maßnahme beteiligt sich bereits viele Partner, so die Wittener Ärzteschaft, die ebenso tat-kräftig anpackt wie das Deutsche Rote Kreuz mit der Wittener Ortsgruppe.
KSV-Saisoneröffnung am 24. August in der Ostermann-Halle
Am Aktionstag – 24. August – startet der KSV Witten in der benachbarten Ostermann-Halle auch seine „Saisoneröffnungsparty“ für die im September beginnende Kampfzeit der Ringer-Bundesliga. Dort stellen sich die verschiedenen Abteilungen und Gruppen des Vereins vor, es findet ein internationales Ringerturnier mit der österreichischen Mannschaft des KSK Klaus, einer Westfalen-Auswahl (SU Annen, Heros Dortmund, KSV Hohenlimburg) statt, die neuen Mattenre-geln werden von Olympia-Kampfrichter Uwe Manz erklärt – die Ringer-Familie trifft sich im KSV-Leistungszentrum zum sommerlichen Beisammensein. Und der Erlös kommt natürlich der DKMS-Spendenaktion zu!
Für Fragen zu der bevorstehenden Registrierungsaktion am 24.08.2013 in Witten stehen die DKMS-Aktionsbetreuerin Bettina Steinbauer (Tel. 0221 940582-3528) und die Vorstandsmitglie-der des KSV Witten 07 (Projektleiter Thomas Altstadt, Tel. 0172 – 234 36 09) zur Verfügung. Aus-führliche Informationen finden Sie auch auf www.dkms.de.
Autor:Detlef Englich aus Witten |
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