Sportler laufen im Eis und unter Palmen
FunVorRun Witten: Von Grönland bis Gran Canaria
Andrea Gelfarth und Jola Lorenz von FunVorRun Witten können auf eine große Lauferfahrung mit vielen Starts im In- und Ausland verweisen. Den mit Abstand spektakulärsten Halbmarathon finishten die beiden FunVorRun-Läuferinnen jetzt auf Grönland.
Die Herausforderung: 21 Kilometer mit Spikes, davon sechs Kilometer pures Eis, Schnee bis zu den Knien und 15 Kilometer Schotterpiste bei Temperaturen von bis zu 25 Grad minus. Die Vorbereitungen liefen entsprechend in zwei Richtungen: Zum Einen musste natürlich die körperliche Fitness auf den Stand gebracht werden, zum Anderen galt es, die passende Ausrüstung zu beschaffen.
Nach einer Anreise mit Zwischenstopp in Kopenhagen war das Ziel, der 500 Einwohner-Ort Kangerlussuaq auf Grönland erreicht - 30 Kilometer vom Russel-Gletscher und dem endlosen Inland-Eis entfernt gelegen. „Die Aussicht war einfach klasse! Eine massive Präsenz von Eis und Schnee, wie wir sie noch nie zuvor gesehen haben. Vor allem der Gletscher war unglaublich schön“, erzählt Andrea Gelfarth begeistert.
Fünf Tage später fiel endlich der Startschuss. Die Zeit bis dahin nutzten die beiden Läuferinnen unter anderem mit einer Fahrt zum Inland-Eis, um die spätere Laufstrecke in Laufsachen und vor allem mit Spikes zu begutachten und abzugehen. „Wir sind teilweise auf dem Hintern übers Eis gerutscht“, erinnert sich Andrea Gelfarth und Jola Lorenz ergänzt: „Eins ist sicher, wir hatten eine Menge Spaß!“ Am Lauftag ging es in Laufsachen, die allerdings aus drei Schichten Kleidung bestanden, Stulpen über den Hosenbeinen sowie Spikes an den Schuhen auf die 21 Kilometer lange Strecke. „Es waren minus 6 Grad, später dann ‚nur‘ noch minus 2 Grad, aber es blies ein beißend kalter Wind“, so Andrea Gelfarth. Die Spikes - auf dem Eis mit ihnen zu laufen noch „ein super Gefühl“ - wurden mit jedem Kilometer nun immer schwerer. Nach einem 75 Meter langen Anstieg kurz vor dem Ziel liefen die beiden FunVorRun-lerinnen dann gemeinsam über die Ziellinie. „Mit einer herzlichen und langen Umarmung, einem warmen Getränk und einem Sandwich wurden wir empfangen“ – einfach unvergesslich", so Andrea Gelfarth.
In der Sonne von Gran Canaria
Dem schlechten Wetter entfliehen und eine Woche in der Sonne von Gran Canaria Kräfte tanken nahmen sich Andreas Giersberg und Lebensgefährtin Claudia Vossen-Klenke vor. Um sich vorab über die Höhepunkte der spanischen Kanaren-Insel zu informieren, stöberte der Ultraläufer von FunVorRun (FvR) im Internet - und entdeckte per Zufall die Ausschreibung zum 1. Maspalomas Gran Canaria Marathon. Dumm nur, dass der Start einen Tag nach der geplanten Rückreise ins kalte Ruhrgebiet lag.
Es kostete den beiden einen Besuch im Reisebüro und die Rückreise war auf den Montag verschoben. Wie es der Zufall erneut wollte, stellte sich bei einem Lauf mit der FunVorRun-Gruppe einige Tage vor Urlaubsbeginn heraus, dass sich auch FvR-Läuferin Katja Görtz auf der Sonneninsel erholen wollte. Da brauchte es nicht viel Überredungskunst und alle drei meldeten sich für die Laufwettbewerbe auf der für schwarze Lava und weiße Sandstrände bekannten Insel vor der Nordwestküste von Afrika an.
Mit dem dritten November-Sonntag war der Lauf-Tag gekommen. Während in Deutschland Regenjacke und lange Laufkleidung angesagt waren, standen die drei FvR-ler bei Sonnenaufgang bei wolkenlosem Himmel, Windstille und noch angenehmen Temperaturen im Startblock. Als Erster nahm Andreas Giersberg am Leuchtturm von Maspalomas die 42,195 Kilometer lange Marathonstrecke unter seine Füße. Kurze Zeit später wurden auch Katja Görtz und Claudia Vossen-Klenke auf ihre Zehn-Kilometer-Strecke geschickt. Der Weg führte mit vielen Kreisverkehren und Wendepunkten durch die Hotelgebiete von Campo International und Sonnenland.
"Ich merkte schon, dass meine Beine nach einer Woche Strandurlaub auf den ersten Kilometern doch etwas schwer waren."
Mit der Zeit zeigte das Thermometer 24 Grad an und nur einige Palmen spendeten etwas Schatten. Der optimal organisierte Lauf bot aber fast alle vier Kilometer Verpflegungsstellen mit Wasser an und nicht wenige Duschen standen zur Abkühlung der Läufer entlang des Weges. So liefen die beiden FvR-Läuferinnen gemeinsam nach 1:02:46 Stunden lächelnd ins Ziel. Sehr gut lief es bei der Premierenveranstaltung des Maspalomas-Marathon auch für Andreas Giersberg: mit seiner Zeit von 3:57:13 Stunden überquerte er die Ziellinie am Strand von Gran Canaria unter der Vier-Stunden-Grenze. "Ich merkte schon, dass meine Beine nach einer Woche Strandurlaub auf den ersten Kilometern doch etwas schwer waren", stellte Andreas Giersberg schmunzelnd fest.
Autor:Nicole Martin aus Witten |
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