"Eiserne Lady" schafft den "Ironman"
Den Traum, den härtesten Triathlon der Welt zu "finishen" , hat sich nun die Wittenerin Meike Hoffmeister beim "Ironman" auf Hawaii erfüllt. Eine wahrhaft "eiserne Lady".
Die Athletin vom PV-Triathlon Witten lief nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren durch die Lavawüste Hawaiis und einem Marathon über 42,195 Kilometer nach 12:12 Stunden auf dem Ali'i Drive in Kona über die Ziellinie.
Das Wetter meinte es besonders gut: der Himmel erstmals seit einer Woche wolkenlos sorgte für Gluthitze bei hoher Luftfeuchtigkeit und stellte neben der ultralangen Strecke besondere physische Anforderungen an die Starter. Nicht zu unterschätzen auch die mentalen Anforderungen auf der Radstrecke, die sich durch die hawaiianische Lavawüste zieht.
Der Auftakt mit der 3,8 Kilometer langen Schwimmdistanz lief für Meike Hoffmeister trotz einiger Wellen richtig gut. Die PVlerin war mit 1:17 Stunden sogar fünf Minuten schneller als vor sechs Jahren und erzielte die viertbeste Schwimmzeit in ihren insgesamt zwölf ironman-Finishs.
Nach einem schnellen Wechsel aufs Rad konnte sie dann richtig Fahrt aufnehmen, wurde jedoch ab Kilometer 40 unerwartet früh durch starken Gegenwind runtergebremst, der bis zum Wendepunkt in Hawi anhielt. Ab Kilometer 130 wurde es dann richtig hart: neben der welligen Strecke und dem starken Wind kamen starke Fußschmerzen hinzu und sitzen wollte die PVlerin auch nicht mehr. "Das waren echt lange 50 Kilometer. Aber ich wusste, wie viele Leute mitfiebern und das hat mir enorm geholfen", so Meike Hoffmeister im Rückblick.
Überraschend fiel der Eisenfrau das Laufen am Alii Drive zu Anfang wieder sehr leicht. Einer nach dem anderen Teilnehmer wurde durch die Sprockhövelerin überholt - die kleinen Erfolgserlebnisse trugen sie nach vorne. "Ab dem 20. Kilometer hab´ ich dann aber gemerkt, dass ich aufgrund der Achillessehnenprobleme im Vorfeld so gut wie kein Lauftraining gemacht habe. Ich konnte einfach nicht mehr zulegen, sondern nur noch mein Tempo halten." In Höhe des "Natural Energy Lab", einer Forschungsstation zur Nutzung von Meeresenergie, lief sie dann in den beginnenden Sonnenuntergang: "Die letzten zwei Kilometer sind einfach der Hammer und der Zieleinlauf immer wieder beeindruckend." Ihre Tochter Nele reichte ihr noch eine Deutschland-Fahne, mit der sie mit einer Marathonzeit von 4:12 Stunden schließlich das Bad in der Menge auf dem Zieleinlauf genießen konnte.
Nach 1:17 Stunden für das Schwimmen, 6:32 Stunden Radfahren und 4:12 Stunden kam Meike Hoffmeister in 12:12:32 Stunden ins Ziel. "Ich hatte zwar auf eine Gesamtzeit von zwölf Stunden gehofft, bin aber mit 12:12 Stunden auch absolut zufrieden, zumal ich doch einige meiner persönlichen Konkurrentinnen hinter mir lassen konnte. Platz 55 in meiner Altersklasse ist ok, für mich auch absolut zweitrangig. Ich bin durchgekommen, das zählt", sprudelte sie im Ziel buchstäblich über.
"Jetzt pflege ich Sonnenbrand und Sehnen-Ansätze und wir machen noch zwei Wochen Urlaub. Der Support von meiner Familie mit Partner, Kindern und Eltern war für diese bestimmt genauso hart."
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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