Sport in Witten
Ein Jahr nach der Flut - Kanufreunde bedanken sich für Hilfe beim Wiederaufbau
Mit einer großen Helfer-Party haben sich die Kanufreunde bei allen freiwilligen Helfern bedankt, die gemeinsam in unzähligen Stunden die Schäden des Fluthochwassers beseitigt haben. "Das sind wir allen schuldig, die ohne zu fragen angepackt haben. Alleine hätte unser Verein das Chaos niemals in den Griff gekriegt", so Vereinsmitglied Holger Clauder.
Text und Fotos von Barbara Zabka
"Das Wasser hätte beinahe den Bahndamm überspült", erinnert sich Vorstandsmitglied Bettina Großmann, die mit den Kanufreunden groß geworden ist. "So etwas hatte ich noch nie erlebt." Alles war sehr zerstört - das Vereinsheim, der Bootsschuppen und auch die 20 kleinen Wochenendhäuser der Kanufreunde. Zum Glück konnten sich die Menschen in letzter Minute retten. "Manche sind in Panik über den Bahndamm geflüchtet", so Großmann.
Die Ruhr und die Eisenbahnstrecke, die parallel zur Wetterstraße verläuft, sind die natürlichen Grenzen des 8000 Quadratmeter großen Vereinsgeländes. Früher gehörte das Grundstück der Bahn. Seit vielen Jahren ist es städtisches Grundstück. Zugang zum Ruhrufer gibt es durch eine kleine Unterführung, die nur fußläufig passiert werden kann.
80 Kubikmeter Müll haben die Helfer beiseite geräumt. 300 Meter sind es entlang der Ruhr bis zum Tunnel. Das ist der einfache Teil. Dann mit Muskelkraft hinauf an die Wetterstraße. "Die AHE war sehr kooperativ", lobt Holger Clauder. "Wir haben den ganzen Schrott vorsortiert an die Straße gestellt, damit die Jungs es leichter hätten."
Ein ganzes Jahr lang haben die Kanuten und ihre Freunde in mühevoller Kleinarbeit alles wieder hergerichtet. Deshalb war jetzt - genau ein Jahr nach der großen Katastrophe - der richtige Zeitpunkt allen ein großes Dankeschön zu sagen. Geholfen haben nicht nur direkte Nachbarn und Freiwillige aus der Ruhrstadt. Helfer kamen auch von befreundeten Vereinen aus Köln, Datteln, Düren oder Bergkamen.
Die Helferparty war ein entspanntes Wiedersehen. Die Kanufreunde präsentierten - nicht ohne Stolz - das restaurierte Vereinsheim. Ein Fotoalbum machte die Runde und die Verwüstungen waren wieder allgegenwärtig. Es gab ein reichhaltiges, griechisches Büffet, zu dem jeder etwas beisteuerte. Der Wettergott spielte mit, so dass es ein lauer "griechischer" Sommerabend wurde.
20.000 Euro gespendet
Natürlich brachte die Flut die Kanufreunde auch an den finanziellen Ruin. "Ohne die zahlreichen Spenden - auch von vielen Privatleuten - wären wir heute nicht soweit", betont Holger Clauder. "Über die sozialen Netzwerke haben wir fast 20.000 Euro erhalten. Und auf einmal waren viele helfende Hände da."
Aus dem Landesprojekt "Moderne Sportstätten" erhielten die Kanufreunde weitere 10.000 Euro. Dieses Geld wurde in die sanitären Anlagen gesteckt. Eine neue Küche spendierte ein Vereinsmitglied. Bei all der Hilfsbereitschaft gab es jedoch von einer Seite keine Unterstützung. Die Stadt als Grundstücks-Eigentümerin hat dem Verein noch nicht einmal die Pacht erlassen. "Unsere Anfrage wurde negativ beschieden", so Clauder achselzuckend.
Autor:Florian Peters aus Witten |
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