AM BALL: WM-Traum abrupt beendet
Sandra Citrich kommentiert für "Witten aktuell" die Frauen-Fußball-WM
Tja, das war’s. Leider!
In der 108. Minute beendete ein Schuss der eingewechselten Japanerin Karina Maryama abrupt den Traum der deutschen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft vom „Sommermärchen“. Und der Schock saß tief. Trauer und Enttäuschung sah man nicht nur bei den Spielerinnen, sondern auch bei den Zuschauern. Auch ich fühlte mich wie gelähmt. Selbst Tage danach kann ich es immer noch nicht glauben.
Immerhin ist Japan als Vierter der Weltrangliste ein Gegner, der absolut auf Augenhöhe mitspielt. Bei der deutschen Mannschaft sah man sehr viele Befreiungsschläge, aber es gab auch einige schöne Doppelpässe. Die Japanerinnen und deren Trainer schienen die deutsche Elf gut studiert zu haben, denn die meisten Spielzüge wurden bereits im Ansatz gestoppt. In der 2. Halbzeit fand das Geschehen überwiegend in der Hälfte der Japanerinnen statt, leider ohne Torerfolg. Die Japanerinnen warteten auf ihre Chance und nutzten sie eiskalt aus - unterstützt durch einen Fehler der deutschen Torhüterin Nadine Angerer.
Tatsache ist, dass die deutsche Auswahl mit Japan einen der stärksten Gegner hatte und die glücklichere Mannschaft im Endeffekt gewonnen hat. Dem deutschen Team würde ich jetzt gar keinen Vorwurf machen. Vermutlich haben die Frauen dem - meiner Meinung nach - künstlich aufgebauten medialen Druck einfach nicht standgehalten. Die drei Monate intensive Vorbereitung waren dem Team eigentlich nicht anzumerken, vielmehr hatte man das Gefühl, dass es gehemmt, spielerisch und taktisch limitiert sowie physisch müde wirkte. Nachdem nun auch Brasilien rausgeflogen ist, verliert die WM für mich leider an Bedeutung.
Ich weiß im Übrigen nicht, was die guten Herren Reporter da immer gesehen haben, manche Kommentare passten nicht zu den einzelnen Spielsituationen. In manchen Fällen würde ich es sogar wagen zu behaupten, dass es an der nötigen Sachkompetenz fehlt. Ein Phänomen, das häufig auch bei Kommentatoren von Männer-Fußballspielen auffällig ist.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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