Wort zum Sonntag: „Weite wirkt!“
So ist das Jahr 2016 als letztes Jahr vor dem großen Reformationsjubiläum überschrieben. „Weite wirkt1“ weiß um ökumenische Kontakte in aller Welt und fördert Aktionen, die den Blick über den eigenen Tellerrand ermöglichen und den Horizont weiten. Überall in NRW gibt es in 2016 bunte Veranstaltungen, bei denen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft treffen. Wie wirkt diese Weite? Auf jeden Fall positiv. Ich erfahre etwas über den, der mir gegenüber sitzt. Vielleicht in holprigem Englisch oder in gebrochenem Deutsch, und nicht immer bin ich sicher, dass ich alles richtig verstanden habe. Mir wird bewusst, dass ich vieles nicht weiß, und ich werde neugierig. Demgegenüber stehen die Schlagzeilen vom Anfang dieser Woche im Wittener Teil der WAZ: Flüchtlingsunterkunft in Annen abgebrannt. „Gott sei Dank ist niemand verletzt worden“, sagt eine Nachbarin. „Wer macht so etwas und warum?“, fragen die Jugendlichen in der Schule nebenan. Ein Lehrer schüttelt den Kopf und sagt: „Ich versteh diese Denke nicht.“ Er meint damit die Gedanken der Brandstifter. Eng sind sie, engstirnig und engherzig. Eingeengt, auf das Eigene beschränkt. „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, sagt ein betender Mensch in Psalm 31 und atmet auf. Weite wirkt angstlösend. Der Psalmbeter hat erfahren, dass Gott ein weites, mitfühlendes Herz hat und auf der Seite derer steht, die Hilfe nötig haben. Am Freitag haben Menschen Lichter gegen Gewalt und Rassismus angezündet und gebetet. Sie haben sich denen an die Seite gestellt, die unsere Hilfe brauchen. Sie sind ein Zeichen, dass Weite wirkt.
Autor:Thomas Meißner aus Witten |
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